EtherShare UB2 Benutzerhandbuch (Version 5.0.0)  
 

B Technische Hinweise

Der folgende Abschnitt enthält verschiedene technische Informationen über EtherShare, die in erster Linie nur für erfahrene Systemadministratoren von Interesse sind.

B.1 AppleTalk-Kernelkonfiguration

EtherShare benötigt die Unterstützung vom Betriebssystem, um mit Hilfe des AppleTalk-Protokolls kommunizieren zu können. Üblicherweise liefern UNIX-Anbieter in den Standardversionen ihrer Betriebssysteme nur die TCP/IP-Netzwerkprotokolle jedoch nicht die AppleTalk-Protokolle aus. Daher enthält EtherShare Treiber, die das AppleTalk-Protokoll in einer Ethernet-Umgebung implementieren. Auf einigen Maschinen unterstützt EtherShare auch andere Netzwerk-Technologien. Alle für den UNIX-Kernel relevanten Dateien des EtherShare Systems liegen im Verzeichnis „HELIOSDIR/etc/kernel“. Im Folgenden finden Sie eine detaillierte Beschreibung darüber, was im Betriebssystem durch die EtherShare Installation verändert wird. Dies ist wahrscheinlich nur für fortgeschrittene UNIX-Benutzer von Interesse, da die Shell-Skripte der EtherShare Konfiguration die meisten der für den Start der AppleTalk-Treiber notwendigen Details gar nicht anzeigen.

Die Kernelmodule gibt es abhängig von der Architektur des Host-Betriebssystems in zwei Varianten. System V.4 basierte Systeme verwenden eine auf dem Datenstrom basierte Architektur. Hier wird jeder AppleTalk-Kommunikationsendpunkt durch einen Zeiger auf eine Datei repräsentiert, der über den Datenstrom-Multiplexor „/dev/ddp“ geöffnet wird. Berkely basierte Systeme verwenden einen Zeiger auf eine Datei, die über den Socket-Mechanismus geöffnet wird.

B.1.1 Ladbare Treiber

Solaris und IBM RS/6000-Systeme unterstützen ein Konzept von zuladbaren Treibern, d. h. Treibern, die je nach Bedarf während des Betriebs in das Betriebssystem geladen werden können. In solchen Fällen ist es nicht nötig, den UNIX-Kernel mit den neuen Modulen dauerhaft zu verknüpfen. Das Skript „start-helios“ kümmert sich automatisch um das Laden des Treibers, wenn AppleTalk gestartet werden soll und der Treiber noch nicht geladen worden ist.

Solaris Systeme

EtherShare verwendet zwei Kernelmodule auf Solaris Systemen. “aarp” Das Treiberprogramm „aarp“ enthält das Datenstrommodul „AppleTalk Address Resolution Protocol“ und das Treiberprogramm “ddp” „ddp“ den Datenstrom-Multiplexor „Datagram Delivery Protocol“. „aarp“ liegt im Verzeichnis „/kernel/strmod“ und die Datei „ddp“ in „/kernel/drv“. Beim Installationsvorgang werden die Dateien aus dem Verzeichnis „HELIOSDIR/etc/kernel“ in das Verzeichnis „/kernel“ kopiert. Zusätzlich trägt das Installationsskript eine Zeile in die Dateien „/etc/minor_perm“ und „/etc/devlink.tab“ ein, um eine korrekte Verknüpfung mit den passenden Rechten von „/devices/pseudo/clone:ddp“ nach „/dev/ddp“ anzulegen. Die Treiber werden von Solaris automatisch geladen und wieder entladen, so dass ein manuelles Laden/Entladen nicht notwendig sein sollte.

Sie können sich unter Verwendung des Befehls „modinfo“ eine (lange) Liste aller geladenen Module anzeigen lassen. Der Befehl „modunload“ kann zum Entladen von Treibern verwendet werden, wenn diese nicht gerade verwendet werden.

IBM RS/6000 Systeme

Auf IBM RS/6000-Systemen lädt das Skript „start-helios“ nur einen Treiber („HELIOSDIR/etc/kernel/atalk“). Dieser Treiber hängt von der verwendeten AIX-Version ab. Beim Installationsvorgang wird eine Verknüpfung von der entsprechenden Treiberdatei zu der Datei „/usr/lib/drivers“ erstellt.

Zusätzlich werden Einträge zur ODM-Datenbank hinzugefügt, um das Laden des Treibers durch den Befehl „mkdev“ zu ermöglichen. Der logische Name für das Kernelmodul ist „atalk0“. Verwenden Sie den folgenden Befehl, um das Modul zu laden:

# mkdev -t atalk

Der Befehl „lsdev“ kann verwendet werden um zu überprüfen, ob das Kernelmodul geladen ist:

# lsdev -C -l atalk0
Hinweis:

Unter AIX wird das entladen des Netzwerk-Protokolls nicht unterstützt.


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HELIOS Handbücher 17. August 2012