10 Standard OPI-Workflow mit PDF-Dateien
10.1 PDF-Dateien "taggen"
Das Zuweisen von Profilen (taggen) wird für den Farbanpassungsprozess benötigt. Der OPI-Server braucht ein Bild- oder Dokumentenprofil auf der Eingabeseite, um zuverlässige Farbdatenumwandlungen für das Ausgabegerät durchzuführen. Das "Tagger"-Programm unseres EtherShare OPI-Produkts kann zum "taggen" von Profilinformationen an Bilddateien oder PDF-Dokumente genutzt werden. Wenn Sie sich mit dem "Tagger"-Programm noch nicht auskennen, sollten Sie Kapitel 7.4 Ihres EtherShare OPI 2.1-Handbuchs lesen.
Starten Sie den "Tagger" von Ihrem "EtherShare Applications"-Volume, wie in Abb.
44 abgebildet. Nutzen Sie den Macintosh Finder-Befehl
Allgemeine Informationen, um sicher zu stellen, dass sie die richtige Produktversion einsetzen. Angaben zur benötigten Version finden Sie im Kapitel
"Willkommen bei PDF Handshake" am Anfang dieses Handbuchs.
Abb. 44: Starten des "Tagger"-Programms
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Darstellen
von "tagging"-Informationen
Das
File-Menü des "Tagger"-Programms enthält 2 Einträge, die sehr nützlich sind, um herauszufinden, ob eine Datei bereits mit Profilinformationen verknüpft ist (siehe Abb.
45).
Abb. 45: Das "Tagger"-Programmmenü
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Die in der obigen Abbildung markierte
Get Tag Info...-Einstellung öffnet den "Dateiauswahl"-Dialog, so dass Sie die zu überprüfende Datei öffnen können. Die vorhandenen Profile werden dann im
Tagging Information Window aufgelistet, wie in Abb.
46 zu sehen ist. Um mehrere Dateien gleichzeitig zu überprüfen, wählen Sie den Befehl
Open Tag Info Window aus dem
File-Menü. Es erscheint ein zunächst leeres
Tagging Information Window, in das Sie eine beliebige Anzahl von Dateien hineinziehen können (
drag and drop). Dies ist in Abb.
46 dargestellt.
Abb. 46: Einträge in einem "Tagging Information Window"
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Wenn eine Datei zweifach in der Liste erscheint (einmal normal und einmal kursiv dargestellt), dann ist sie sowohl mit einem RGB- als auch mit einem CMYK-Profil verknüpft. Die Schaltflächen im Informationsfenster dienen entweder zum Löschen aller Einträge (
Clear), oder zum Sichern in eine Textdatei (
Save...) zur weiteren Verwendung.
Wenn Sie eine neue ICC-Infodatei erstellen wollen, folgen Sie bitte den Anweisungen in Kapitel 7.4 Ihres OPI-Handbuchs. Der Konfigurationsdialog des Taggers wurde um das PDF-Dateiformat erweitert (vergl. Abb.
47). Anders als "reine" Bilder, wie TIFF- oder Photoshop-Dateien, können PDF-Dokumente mehrere Farbräume gleichzeitig enthalten. Deshalb müssen Sie für das PDF-Dateiformat immer ein RGB-
und ein CMYK-Profil festlegen. Wenn Sie eine PDF-Datei nur mit einem Profil verknüpfen, dann wird jeder spätere Versuch fehlschlagen, die Datei erneut mit Profilen zu verbinden.
Abb. 47: Tagging-Vorgaben für PDF-Dateien konfigurieren
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Bitte denken Sie daran, die Optionen
Overwrite existing profiles und
Update Folder Contents sehr vorsichtig zu benutzen, da Sie bestehende Profilinformationen zerstören können.
Die Aktivierung der Option
Overwrite existing profiles veranlasst den OPI-Server, die in dieser ICC-Infodatei definierten Tagging-Vorgaben auf alle Bilddateien und PDF-Dokumente, die später in diesem Ordner gesichert werden, anzuwenden - und so bestehende Profilinformationen zu überschreiben.
Um eine Änderung von Bildprofilen für eine PDF-Datei zu erreichen, wählen Sie zunächst den Eintrag
None in den Aufklapp-Menüs
RGB profile und CMYK profile aus. Dann aktivieren Sie die Option
Overwriting existing profiles und nehmen anschließend die neue Profilzuweisung
sowohl für das RGB-
als auch das CMYK-Profil durch eine entsprechende Auswahl über das Aufklapp-Menü vor.
Die Aktivierung der Option
Update Folder Contents bewirkt die Anwendung aller Tagging-Vorgaben der ICC-Infodatei auf alle nicht-getaggten Dateien des Ordners, in dem sie gespeichert wird. Bitte beachten Sie, dass dieser Vorgang in Abhängigkeit der Anzahl der Bilddaten und PDF-Dokumente ohne Profilverknüpfungen einige Zeit in Anspruch nehmen kann.
Wenn Sie beide Optionen aktivieren und die ICC-Infodatei sichern, werden alle bestehenden und hinzukommenden Dateien in diesem Ordner erneut mit Profilen verknüpft.
Beide Optionen sind standardmäßig nicht aktiviert.
10.2 Handhabung von PDF-Dateien auf einem OPI-Server
10.2.1 Automatische Layouterzeugung
Zur Aktivierung der Layout-Erzeugung für hoch aufgelöste PDF-Dateien sind zwei Einstellungen im EtherShare Admin zu aktivieren:
- Layouts erzeugen (im Dialog Volumes)
- PDF OPI Layout Erzeugung (im Dialog PDF Vorgaben)
Wenn Sie beide Optionen aktiviert haben, erzeugt der OPI-Server automatisch Platzierungsbilder für alle PDF-Dateien, die auf dem betreffenden Volume auf Ihrem Server gespeichert werden. Die Konfigurationen im
OPI-Server-Vorgaben Dialog sind dann auch für PDF-Dateien gültig (z.B. Auflösung des Platzierungsbilds, Name des Platzierungsbildes usw.). Weitere Einzelheiten lesen Sie bitte in Kapitel 6.3 Ihrer EtherShare OPI 2.1-Dokumentation nach.
Als Standard werden die Platzierungsbilder von Composite PDF-Dateien als EPSF und von vorseparierten PDF-Dateien als DCS angelegt.
Der OPI-Server erzeugt nur von der ersten Seite eines PDF-Dokuments ein Platzierungsbild. Wenn Sie ein mehrseitiges Dokument haben und Platzierungsbilder von mehreren Seiten haben möchten, können Sie unser "pdfcat"-Programm zur Aufteilung des Dokuments in mehrere Einzelseitendateien nutzen. Denken Sie daran, dass in diesem Fall (PDF-Dateien mit "pdfcat" anlegen) keine automatische Layout-Erzeugung erfolgt. Mehr Informationen finden Sie in Kapitel
6 "Extrahieren/Zusammenfügen von Dateien mit "pdfcat"". PDF-Dateien können mehrere Bilder, Illustrationen und Texte auf einer Seite enthalten, das bedeutet, dass Seiten sehr komplex werden können. Abhängig von der von Ihnen eingestellten Layoutverzögerung und je nachdem wie komplex die entsprechenden PDF-Dateien sind, kann die Layouterzeugung einige Zeit dauern (in einigen Fällen mehr als eine Minute).
10.2.2 Auflösen von OPI-Kommentaren in PDF-Dateien
PDF-Dateien können bereits OPI-Kommentare enthalten. Wenn Sie beispielsweise ein FreeHand-Dokument entwerfen, einige Platzierungsbilder (als Verknüpfung) importieren und dann in eine PostScript-Datei drucken, wird die entstehende PostScript-Datei den Pfadnamen der hoch aufgelösten Bilder als OPI-Kommentar enthalten. Diese OPI-Kommentare können im PDF-Dokument erhalten bleiben, wenn eine geeignete Konfiguration des Acrobat Distillers verwendet wird (vergl. Anhang
A 1: "PDF-Dateien mit Acrobat Distiller nutzen").
Sobald OPI-Kommentare in einer PDF-Datei enthalten sind, kann der OPI-Server diese auflösen. Das bedeutet z.B. auch, dass eine doppelte Bildersetzung stattfindet, wenn Sie ein EPSF-Platzierungsbild (erzeugt von einem PDF-Original) in einem Dokument platzieren und dieses drucken: der OPI-Server ersetzt das EPSF-Platzierungsbild in Ihrem Dokument durch das PDF-Original
und er ersetzt die Platzierungsbilder im PDF-Dokument durch die jeweiligen hoch aufgelösten Originale. Ein Beispiel sehen Sie in Abb.
48 unten.
Hinweis: Das PDF Handshake-Plugin sowie das "pdfprint" Programm besitzen eine Option um die OPI-Bildersetzung abzuschalten. Näheres finden Sie unter -o noopi in Kapiel 9.1 und unter OPI Settings in Kapitel 9.2.
In der unten abgebildeten Situation wird auch die Farbanpassung in zwei verschiedenen Ebenen stattfinden. Alle Objekte aus "Doc1.pdf", die auf dem Server nicht ausgetauscht werden, werden entsprechend den Profilen R1 und C1 angepasst - abhängig vom Farbraum des jeweiligen Objekts. Die Dateien A und B werden entsprechend der Bildprofile angepasst, mit denen die hoch aufgelösten Originale verknüpft sind (hier: Profil R2 und R3).
Abb. 48: Auflösung von OPI-Kommentaren in PDF-Feindaten
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In bestimmten Situationen kann das Auflösen der OPI-Kommentare in PDF-Dateien Probleme verursachen, besonders wenn Sie Ihr PDF-Dokument außer Haus geben. Wenn ein solches PDF-Dokument Platzierungsbilder mit OPI-Kommentaren enthält, die auf die Originale verweisen, müssen Sie sicher stellen, dass Sie die Originale einschließlich der benötigten Profile mitschicken. Manchmal ist es besser, alles in die PDF-Datei einzubetten und die Option
OPI-Kommentare erhalten im Distiller zu deaktivieren (siehe auch Anhang
A 1: "PDF-Dateien mit Acrobat Distiller nutzen").
10.2.3 Vorseparierte PDF-Dateien und EtherShare OPI
Vorseparierte PDF-Dateien werden von EtherShare OPI erkannt. Sie werden wie folgt gehandhabt:
- Die "layout"- und "pdftoeps" UNIX-Serverprogramme erzeugen DCS-Dateien mit farbigen Bildschirmvoransichten. In beiden Fällen sind die Vorschaubilder pixelbasiert und haben eine maximale Auflösung von 150 dpi (,pdftoeps") bzw. den Wert, der der Servervoreinstellung für Platzierungsbilder entspricht (layout). Das "layout"-Programm legt die Platzierungsbilder als Einzeldatei DCS an, während das "pdftoeps"-Programm diese als DCS 1- oder DCS 2- Mehrfachdateien speichert. Für die CMYK-Auszüge werden die Suffixe
.C, .M, .Y und .K verwendet. Schmuckfarbenauszügen werden weitere bislang nicht verwendete Buchstaben aus dem Alphabet zugewiesen. Das Suffix steht hier in keiner Beziehung zu dem Namen der Schmuckfarbe.
- Der separierte und Composite Ausdruck von Dokumenten, die Platzierungsbilder von vorseparierten PDF-Dateien enthalten, über eine OPI-Druckerwarteschlange mit Bildersetzung wird - außer für eine Druckvorschau - voll unterstützt:
Der Composite Druck von Dokumenten, die Platzierungsbilder von vorseparierten PDF-Dateien enthalten, über eine Print Preview-Druckerwarteschlange führt zu leeren Bildrahmen in der Vorschau.