PrintPreview UB64 Benutzerhandbuch (Version 5.0.0)  
 

A DTP-Anwendungen und PrintPreview

A.1 Farbdruck und Separation

Bitte beachten Sie, dass PrintPreview sich für die Erzeugung der Druckvorschau auf die Angaben stützt, die von dem Programm geliefert werden, aus dem Sie gedruckt haben. Es kann manchmal vorkommen, wenn Sie beispielsweise separiert ausdrucken, dass das Programm korrekte Separationsangaben aber unzureichende Informationen zur Berechnung des Farbeindrucks ausgibt. Die Farbvoransicht in einer Druckvorschau-Datei könnte dann defekt sein. Im umgekehrten Fall, wenn sie Composite drucken, schicken manche Anwendungsprogramme unzureichende Informationen zur Berechnung der Auszüge. In diesem Fall sind die Auszüge, die Sie in der Vorschau-Datei zu sehen bekommen, anders als die, die Sie bei der separierten Ausgabe erhalten hätten. Sie finden unten zwei Beispiele für diesen Sachverhalt.

Beispiel einer
Datei mit einer defekten Composite-Vorschau

Abb. A.1: Beispiel einer Datei mit einer defekten Composite-Vorschau

Im Beispiel (Abb. A.1) haben wir aus FreeHand 8 separiert ausgedruckt. Die Auszüge in der Druckvorschau (Cyan, Magenta, Yellow, Black) sind korrekt, aber es fehlt eine Farbvoransicht. Stattdessen enthält die Datei vier „Farbvorschau“-Seiten, die den jeweiligen Auszügen entsprechen außer dass sie in der Auszugsfarbe (Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz) eingefärbt sind.

Adobe Acrobat mit PDF HandShake auf dem Mac

PDF HandShake und PrintPreview arbeiten perfekt zusammen. Sie erhalten also immer zuverlässige Ergebnisse, wenn Sie eine PDF-Datei mit unserem Acrobat Plug-in (oder „pdfprint“) in eine „Druckvorschau“-Warteschlange drucken.

A.2 Proofdruck von Dateien mit Schmuckfarben

Viele Programme lassen die Definition von Farben und deren Nutzung in Textelementen und Rahmen zu. Wenn Sie Schmuckfarben wie HKS, TRUMATCH oder PANTONE Farben definieren, kann es zu einer unvollständigen Farbvoransicht kommen. Beachten Sie auch, dass dieser Effekt nicht auftritt, wenn Sie EPSF-Dateien mit Schmuckfarben im Dokument platzieren.

Lösung des Problems fehlender
Schmuckfarben in der Farbdarstellung

Abb. A.2: Lösung des Problems fehlender Schmuckfarben in der Farbdarstellung

Problembeschreibung

Manche Programme schicken bei der separierten Ausgabe keinerlei Information über die Umsetzung von den im Dokument enthaltenen Schmuckfarben in Prozessfarben. Daher kann PrintPreview keinen Farbeindruck für den Druckauftrag berechnen. Die Auszüge werden in der Druckvorschau richtig berechnet, aber die Darstellung der Schmuckfarben in der Farbvoransicht fehlt. Sie finden ein Beispiel in der Datei „Sonderfarben“ in Abb. A.2.

Wenn Sie aus Ihrer Anwendung heraus Composite drucken, ist die Farbvorschau selbstverständlich vollständig.

Abhilfe 1:

Zuerst sollten wir darauf hinweisen, dass bei allen von uns getesteten Programmen dieses Phänomen nur mit QuarkXPress und FrameMaker auftritt. Trotzdem kann die unten angegebene Abhilfe natürlich auch für andere Programme angewendet werden.

Die Lösung: Benennen Sie die Schmuckfarben, die Sie definiert haben, einfach um. Wir haben in PrintPreview zusätzliche Farbtabellen implementiert, die zur Erzeugung der Farbvoransicht von Schmuckfarben verwendet werden können. Diese Informationen werden immer dann verwendet, wenn der Name der Schmuckfarbe mit der Namenskonvention in PrintPreview übereinstimmt.

Auf diese Weise werden Schmuckfarben, die nach dieser Konvention bezeichnet sind, immer in der Farbvoransicht enthalten sein. Ein Beispiel sehen Sie in Abb. A.2, in der die Namen PANTONE 142 CVC und PANTONE 640 CVC durch PANTONE 142 C und PANTONE 640 C ersetzt wurden. Die Farbvoransicht der Datei ist vollständig.

Abhilfe 2:

Verwenden Sie den HELIOS Schmuckfarbeneditor, mit dem Sie Schmuckfarben einen eindeutigen Namen zuweisen können, der von ImageServer und PrintPreview erkannt wird. Eine Beschreibung des Schmuckfarbeneditors finden Sie im ImageServer Handbuch.

Die Namenskonvention für PrintPreview finden Sie in der unten stehende Tabelle. Um die korrekte Farbvoransicht zu gewährleisten, achten Sie darauf, dass die Namen der von Ihnen verwendeten Schmuckfarben mit den Bezeichnungen in der linken Spalte der Tabelle übereinstimmen.

Unterstützte Namen
(Beispiele)
Nicht unterstützte Namen
(Beispiele)
ANPA 753-0 AdPro ANPA 753-0 D
DIC 57p, DIC 585S
DIC 91p*, DIC 595S*
Abweichende Schreibweisen für DIC-Farben
FOCOLTONE 1148 Abweichende Schreibweisen für FOCOLTONE-Farben
HKS 43 E
HKS 22 K
HKS 65 N
HKS 51 Z
Abweichende Schreibweisen für HKS-Farben
Pantone Process coated:
PANTONE DS 332-8 C
PANTONE 332-8 C
Pantone Process uncoated:
PANTONE DS 3-1 U
PANTONE DS 3-1 UCV
Pantone Solid coated:
PANTONE 103 C
PANTONE 103 CVC
Pantone Solid uncoated:
PANTONE 103 U
PANTONE 103 CVU
Pantone Solid matte:
PANTONE 1405 M
PANTONE 14-05 M
Pantone Solid to Process coated:
PANTONE 158 PC
PANTONE 158 CVP
Pantone Color Bridge CMYK PC:
PANTONE 812 PC
PANTONE 812 P
Pantone Color Bridge CMYK UP:
PANTONE 3995 UP
PANTONE 39-95UP
Pantone metallic coated:
PANTONE 8021 C
PANT-ONE 8021 C
Pantone postal coated:
PANTONE 9340 C
PANTOMIME 3940 C
Pantone postal uncoated:
PANTONE 9083 U
9083 U
TOYO 0257pc, TOYO 1050*
TOYO 0085pc*
CF 10013
CF 11050*
CF Millennium Black**
Abweichende Schreibweisen für TOYO-Farben
TRUMATCH 26-b2 Abweichende Schreibweisen für TRUMATCH-Farben

A.3 Schmuckfarbeneditor

HELIOS Admin beinhaltet einen Schmuckfarbeneditor, mit dem der Benutzer eine Vorschau-Farbe für einen beliebigen Namen einer Schmuckfarbe definieren kann. Dadurch kann PrintPreview Schmuckfarbenobjekte in die Farbvorschau einbinden. Dies kann bei vorseparierten PDF-Dokumenten der Fall sein. Eine Beschreibung des Schmuckfarbeneditors finden Sie im ImageServer Handbuch.

A.4 In-RIP-Separation mit PrintPreview

Wenn Sie In-RIP-Separation drucken, erhält jede im Druckauftrag verwendete Schmuckfarbe für gewöhnlich ihren eigenen Farbauszug. Um zu bestimmen, welche der Schmuckfarben in Prozessfarben gewandelt werden sollen, können Sie mit HELIOS Admin eine „Druckvorschau“-Warteschlange initialisieren (Schaltfläche Initialisierung bearbeiten in HELIOS Admin). Die im Folgenden aufgeführten Beispiele erlauben es Ihnen In-RIP-Separationen von Anwendungen zu drucken, die keine In-RIP-Ausgabe unterstützen. Dagegen benötigen Anwendungen, die In-RIP-Separationen drucken können, keine solcher Initialisierungen und würden sie überschreiben.

A.4.1 Beispiele für Initialisierungen

CMYK + (HKS 12 E):
<< 
/ProcessColorModel /DeviceCMYK 
/Separations true 
/SeparationColorNames [(HKS 12 E)] 
/SeparationOrder [/Cyan /Magenta /Yellow /Black (HKS 12 E)] 
>> setpagedevice
RGB + HKS 12 E + HKS 36 Z:
<< 
/ProcessColorModel /DeviceRGB 
/Separations true 
/SeparationColorNames [(HKS 12 E) (HKS 36 Z)] 
/SeparationOrder [/Red /Green /Blue (HKS 12 E) (HKS 36 Z)] 
>> setpagedevice
Gray + HKS 12 E (Umgekehrte Reihenfolge der Ausgabe):
<< 
/ProcessColorModel /DeviceGray 
/Separations true 
/SeparationColorNames [(HKS 12 E)] 
/SeparationOrder [(HKS 12 E) /Gray] 
>> setpagedevice
CMY (ohne „K“=schwarz):
<< 
/ProcessColorModel /DeviceCMYK 
/Separations true 
/SeparationColorNames [] 
/SeparationOrder [/Cyan /Magenta /Yellow] 
>> setpagedevice
CMYK + Definierte (aber nicht gedruckte) Schmuckfarbe:
<< 
/ProcessColorModel /DeviceCMYK 
/Separations true 
/SeparationColorNames [(HKS 12 E)] 
/SeparationOrder [/Cyan /Magenta /Yellow /Black] 
>> setpagedevice

Der Befehl setpagedevice (PostScript) definiert die Ausgabe des Ausgabegerätes. Das Attribut „Separations“ legt fest, ob Composite oder Separationen gedruckt werden.

Mögliche Werte sind TRUE und FALSE. Die folgenden Attribute werden nur interpretiert, wenn das Attribut und die Präferenz inripseparations (siehe Kapitel 5 „Präferenzen“) auf TRUE gesetzt sind.

Mit /ProcessColorModel wird der Farbraum definiert. /DeviceGray, /DeviceRGB und /DeviceCMYK sind dabei zulässige Werte.

Mit /SeparationColorNames werden die Schmuckfarben definiert, die vom Ausgabegerät unterstützt werden. Das Ausgabegerät „entscheidet“ aufgrund dieser Liste, ob Schmuckfarben auf einem eigenen Auszug ausgegeben oder in den alternativen Prozessfarbraum umgewandelt werden.

/SeparationOrder legt fest, welche Farbkomponenten vom Ausgabegerät in welcher Reihenfolge ausgegeben werden.

Die Initialisierung eines Druckers über die Option Edit initialization in HELIOS Admin hat nur dann Auswirkungen, wenn die Attribute nicht von anderen setpagedevice-Befehlen im PostScript-Druckauftrag überschrieben werden. Dies kann z. B. dann auftreten, wenn Sie ein Dokument aus InDesign drucken, und dabei die Einstellung In-RIP-Separationen aktiviert haben.

Beispiel
 (InDesign CS):

In InDesign CS wird ein Dokument, welches eine Schmuckfarbe (z. B. HKS 12 E) enthält, erstellt. Dann wird der benutzten „Druckvorschau“-Warteschlange in HELIOS Admin die folgende Initialisierung zugewiesen:

<< 
/ProcessColorModel /DeviceRGB 
/Separations true 
/SeparationColorNames [(HKS 12 E)] 
/SeparationOrder [/Red /Green /Blue (HKS 12 E)] 
>> setpagedevice

Die Option In-RIP-Separationen muss im InDesign-Druckdialog „Ausgabe“ aktiviert sein.

hsymInstruction

Drucken Sie das Dokument (Datei > Drucken...) mit den folgenden Einstellungen (im Abschnitt „Output“):

Printer: <PrintPreview Queue> 
Color: Composite CMYK

Im Fall von Farbe: Composite CMYK enthält der Druckauftrag keinen weiteren setpagedevice-Befehl, der die weiter oben aufgeführten Attribute überschreiben kann.

Das Ergebnis sind die vier Auszüge Rot, Grün, Blau und HKS 12 E.


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HELIOS Handbücher 12. Mai 2015