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HELIOS ImageServer UB Benutzerhandbuch


2 Einführung in HELIOS ImageServer
ImageServer vereinfacht den Umgang mit großen Bilddaten in einer typischen Vorstufen-Umgebung. Die Software kann zur serverbasierten Umwandlung von Bilddateien benutzt werden und unterstützt neben Farbmanagement, Farbraumtransformation, Komprimierung und Skalierung der Auflösung auch die Umwandlung zwischen allen unterstützten Bildformaten.

Hinweis: HELIOS ImageServer läuft auf der Grundlage der von der Software HELIOS Base bereitgestellten Serverumgebung. Lesen Sie bitte im HELIOS Base Handbuch nach, wie die Software installiert und eingerichtet wird.

2.1 Neuerungen in ImageServer
Informationen über Neuerungen in der ImageServer Software erhalten Sie auf der HELIOS Webseite:
www.helios.de/products/OPI/ES_OPI.phtml
Informationen zu HELIOS Base, die innovative Grund-lage aller HELIOS UB-Produkte, finden Sie unter:
www.helios.de/products/Base/Base.phtml
2.2 Eigenschaften von ImageServer
2.2.1 Übersicht
ImageServer ist mehr als nur OPI-Bildersetzung. Es handelt sich um eine integrierte Lösung, die das Bildmanagement und den gesamten Arbeitsablauf beim Drucken vielseitiger und effizienter macht. Zu den Vorteilen, die ImageServer mit OPI und zusätzlichen Funktionalitäten bietet, gehören:
Diese Funktionalitäten werde in den folgenden Abschnitten sowie an anderen Stellen in diesem Handbuch genauer erklärt.
2.2.2 OPI-Funktionalität (Bildersetzung)
Zunächst scannen Sie Ihr Originalbild mit einer angemessenen (vergleichsweise hohen) Auflösung. Sie retuschieren dann dieses hochaufgelöste Bild mit Hilfe eines Bildbearbeitungsprogramms (wie z. B. Photoshop) und speichern das Ergebnis. Sobald die neue hochaufgelöste Originalbilddatei (Feinbild) auf einem HELIOS-Volume abgespeichert wird, erzeugt die OPI-Software automatisch ein niedrigaufgelöstes Duplikat (das so genannte Layoutbild), das viel weniger Speicherplatz benötigt. Die Verwendung von diesen kleinen, niedrigaufgelösten Ersatzbildern in OPI-kompatiblen Satzprogrammen - wie QuarkXPress oder InDesign - reduziert die Verarbeitungszeit an den Client-Arbeitsplätzen deutlich. Alle an den platzierten Bildern vorgenommenen Änderungen wie Positionieren, Skalieren oder Rotieren werden in Form von OPI-Kommentaren notiert und beim Drucken des Dokuments in die PostScript-Datei eingefügt. Während des Druckvorgangs auf dem Server werden die Layoutbilder durch die Originaldateien ersetzt und die notierten Änderungen auf Letztere angewandt.
Mit diesem Konzept können große Bilddateien verarbeitet werden, ohne dass sie auf den einzelnen Arbeitsplätzen geladen werden müssen. Dadurch wird das Drucken von einem Gestaltungsarbeitsplatz deutlich beschleunigt und das Netzwerk weniger belastet.
Abb. 1 zeigt eine schematisierte Vorstufen-Arbeitsumgebung und illustriert den Vorteil beim Einsatz von HELIOS ImageServer.
Abb. 1: Der Umgang mit Bilddaten auf einem HELIOS ImageServer-System

Der OPI-Standard sowie Syntax und Struktur der OPI-Kommentare wurden von der Firma Aldus definiert. Die Firma Aldus wurde zwischenzeitlich von Adobe Systems übernommen.
2.2.3 Serverbasierte Bildkonvertierung
ImageServer unterstützt eine große Zahl an Bildformaten und Farbräumen inklusive Beschneidungspfaden und Schmuckfarben. Sie können mit Hilfe der Software Bilder für die Duckausgabe, für die Nutzung im Web-Browser und jeden anderen Verwendungszweck in jedes unterstützte Bildformat, jede Auflösung und Komprimierung sowie in alle unterstützten Farbräume konvertieren. Mit dem Einsatz von HELIOS PDF HandShake wird diese Eigenschaft auf das PDF-Datenformat ausgedehnt. Siehe auch:
layout (UNIX) Seite 117
oiimginfo (UNIX) Seite 163
Tagger (Macintosh) Seite 82
Die Art der Bildkonvertierung wird von ImageServer "im Hintergrund" umfangreich genutzt. Die Software kann auch dahin gehend konfiguriert werden, Bildkonvertierungen entweder automatisch oder durch einen benutzerdefinierten überwachten Ordner durchzuführen.
2.2.4 Serverbasiertes Farbmanagement
ImageServer unterstützt ICC-Profile und beeinhaltet eine vollständige ColorSync-Implementierung, die gemeinsam mit der Firma Heidelberger Druckmaschinen entwickelt wurde. ICC-Profile werden bei der Erzeugung von Layoutbildern, bei der Bildkonvertierung, beim Drucken und für den Proofdruck eingesetzt. Individuellen Bildern und bestimmten Ordnern lassen sich genauso ICC-Profile zuweisen, wie Sie Vorgaben für einzelne Volumes oder den ganzen Server vornehmen können. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie in Kapitel 5 "Mit ImageServer arbeiten".
2.2.5 Script Server
ImageServer beinhaltet einen Script Server-Dienst, der einen Mechanismus zur Überwachung von Ordnern zur Verfügung stellt: Dateien, die in einen solchen Ordner kopiert werden, werden gemäß einem vorgegebenen Skript automatisch konvertiert. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie in Kapitel 7 "Script Server".
2.2.6 HELIOS OPI TuneUp XT
ImageServer unterstützt das Einfärben des Hintergrunds von Strich- und Graustufen-TIFF-Bilddateien. Das Einfärben des Vordergrunds von Bilddateien wurde bereits in früheren Programmversionen unterstützt. ImageServer unterstützt sowohl das Einfärben des Vordergrunds als auch des Hintergrunds von Bildern.
Um diese Eigenschaft in QuarkXPress zu aktivieren, gehört die Quark XTension "HELIOS OPI TuneUp XT" (in einer Macintosh- und einer Windows-Version) zum Lieferumfang von ImageServer. Die XTension kann in jeder Version von QuarkXPress, auch der asiatischen, eingesetzt werden. Sie integriert zusätzliche ADSC-Kommentare in den Druckauftrag, die die Nutzung von eingefärbten Bildern beim OPI-Austausch ermöglichen.
Sie finden eine Anleitung zur Nutzung der
"HELIOS OPI TuneUp XT" in Kapitel 5.8 "QuarkXPress mit ImageServer nutzen".
2.2.7 Vorschau von QuarkXPress und InDesign Dokumenten
Mit dem HELIOS Preview Plug-In können Vorschau-Dateien von Adobe InDesign 2.x oder InDesign CS Dokumenten (siehe Kapitel 5.9.1 "Das HELIOS Preview Plugin") erzeugt werden. Die HELIOS Preview XT erzeugt Vorschaudateien von QuarkXPress Dokumenten (siehe Kapitel 5.8.3 "Die HELIOS Preview XT"). Lokale und entfernte Benutzer erhalten über das Internet eine Vorschau auf QuarkXPress oder InDesign Dokumente, von der Entstehung bis zur fertigen Ausgabe, auch ohne Zugang auf die Applikation, die Dokumente, die verwendeten Schriften oder Bildern haben zu müssen. Die Vorschaudateien können mit dem mitgelieferten Webserver cgi-Skript ("docpreview.cgi") in jedem Webbrowser angesehen werden.
Darüber hinaus können mit HELIOS WebShare über jeden Webbrowser entfernte Dateien angesehen, verwaltet und übertragen werden, und ermöglicht so einfaches und sicheres entferntes Zusammenarbeiten.
Diese mehrseitigen Vorschaudateien erleichtert das Auffinden von Dokumenten, die Überprüfung des Inhalts sowie die lokale und entfernte Zusammenarbeit. Die Auflösung der Vorschaudateien wird mittels Präferenzeinstellungen festgelegt. So genannte ImageServer "Aktionsskripte" erlauben vollautomatisches Archivieren, Drucken, Konvertieren in beliebe Bilddatenformate oder Weiterverarbeiten in benutzerdefinierten Arbeitsabläufen. Lesen Sie dazu Kapitel 7 "Script Server".
2.3 Bekannte Einschränkungen
Es gibt bei der Arbeit mit der ImageServer-Software noch immer einige Situationen, die zu Problemen führen können. Diese werden meistens durch anwendungsspezifische Inkompatibilitäten verursacht. Die folgende Liste der bekannten Einschränkungen ist nicht "für die Ewigkeit". Sie sollten sie immer mit den jeweils neuesten von HELIOS herausgegebenen README-Dateien vergleichen, um festzustellen, ob manche der Probleme schon behoben sind.
Verschiedene
Probleme
Die ImageServer-Software unterstützt keine Ebenen-Masken für Bilder, die im Photoshop-eigenen Format abgespeichert sind. Wenn Photoshop-Dateien mit Ebenen-Masken gespeichert werden, dann entstehen davon leere Layoutbilder. Sie müssen daher die Ebenen-Masken auf die betreffenden Ebenen anwenden und die Masken dann löschen, bevor Sie das Bild speichern.
Die ImageServer-Software unterstützt PICT-Bilder mit Objekt-Beschreibungen, die nicht auf "PixMaps" basieren, nicht komplett. Solche Bilder können aus Anwendungen wie Illustrator und FreeHand erzeugt werden; sie können zu unvollständigen Vorschaubildern führen.
Die ImageServer-Software arbeitet bei der Nutzung von über NFS-gemounteten Volumes nicht wie erwartet, wenn diese die UNIX "automount"-Funktionalität nutzen. Mounten Sie daher NFS-Volumes unter Verwendung des Programms "mount" permanent.
QuarkXPress
QuarkXPress
QuarkXPress gleicht die Namen von Schmuckfarben, die in platzierten EPSF-Bildern enthalten sind, mit den Namen in der eingebauten Farbtabelle ab. Dabei kann es vorkommen, dass Farben aus platzierten Bildern durch QuarkXPress-eigene Farben ersetzt und diese für die weitere Bearbeitung verwendet werden, auch wenn die Namen nur teilweise übereinstimmen. Das kann bei der Separation zu fehlenden Auszügen führen, weil der von QuarkXPress gedruckte Auszug nicht mit dem Namen der Schmuckfarbe im Bild übereinstimmt. Um solche Probleme zu vermeiden, sollten Sie Schmuckfarben in Ihren Bildern umbenennen.
Beispiel:
Ein in Adobe Photoshop generiertes Bild enthält einen Kanal mit Namen "PANTONE Orange 021 CVC". QuarkXPress ordnet dem Kanal "PANTONE Orange 021 CV" aus seiner eigenen Tabelle zu und verwendet von da an diesen Namen. Beim Druck wird ein Auszug mit Namen "PANTONE Orange 021 CV" gedruckt, aber es kann keine OPI-Bildersetzung stattfinden, weil im Bild ein anderer Name abgespeichert ist.
QuarkXPress 3.3 (Macintosh)
DCS-Bilder im PC-EPSF-Format bereiten beim Druck von Auszügen Probleme, wenn man das Dokument Mit Bildern ausgibt. Die Option TIFF & EPSF auslassen muss aktiviert werden. Ansonsten erzeugt QuarkXPress fehlerhaftes PostScript.

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