WebShare UB+ Benutzerhandbuch


3 Installation

3.1 Verschiedene Serveraufbauten

3.1.1 Allgemeiner Überblick

WebShare beinhaltet im Grunde genommen zwei Server: den WebShare WebObjects Server und den WebShare File Server. Ziel ist es, einen vielseitigen und leistungsfähigen Dateizugriff über das Internet bei gleichzeitiger Isolation des Fileservers vom Internet zu gewährleisten. Dies wird durch einen so genannten zweistufigen Serveraufbau erreicht, wobei der WebShare WebObjects Server als Medium zwischen dem Internet und dem WebShare File Server fungiert:

Wenn sich Benutzer am WebShare Server anmelden, dann haben sie sich eigentlich nur am WebShare WebObjects Server, der ja mit dem Internet verbunden ist, angemeldet. Der WebShare WebObjects Server bietet ein hohes Maß an Sicherheit, da auf ihm weder Daten und Kennwörter noch Informationen über die Konfiguration gespeichert sind. Der WebShare WebObjects Server nimmt lediglich Anfragen entgegen und leitet sie über ein nicht öffentliches Protokoll an den WebShare File Server weiter. Der Fileserver prüft die Anfragen und startet dann mit den individuellen Zugriffsrechten für jeden Benutzer einen separaten Prozess. Dadurch können Benutzer lediglich auf die Dateien und Verzeichnisse zugreifen, für die sie die Berechtigung im Dateisystem haben. Der WebShare File Server leitet den angeforderten Inhalt an den WebShare WebObjects Server weiter, der seinerseits dynamische HTML-Seiten für die entfernten Benutzer erzeugt. Dadurch können diese den Fileserver "sehen", ohne tatsächlich direkt mit ihm verbunden zu sein.

Idealerweise sollte der WebShare WebObjects Server auf einem eigenen Server installiert werden, so dass alle anderen Ports und Dienste deaktiviert werden können. Der WebShare File Server ist dann auf dem Server installiert, der den tatsächlichen Inhalt der Daten, die gemeinsam genutzt werden sollen, enthält. Die folgenden Abschnitte demonstrieren detailliert die verschiedenen Möglichkeiten von Server- und Firewallkonfigurationen. Zusätzliche Sicherheitsdetails werden in Kapitel 8 "Sicherheit" besprochen.

3.1.2 Software-Firewall (Internet)

Eine Software-Firewall kann direkt auf dem WebShare WebObjects Server konfiguriert werden (Abb. 1). Auf einem Mac OS X Server beispielsweise können Sie eine Software Firewall über Systemeinstellungen- > Sharing konfigurieren. Sie darf nur eingehende HTTP-Verbindungen zum Port 2009 zulassen. Andere Ports auf diesem Server dürfen aus dem Internet via HTTP nicht erreichbar sein, so dass ein hohes Maß an Sicherheit gewährleistet ist. In Kapitel 8.1.11 "WebShare WebObjects Server für Port 80 konfigurieren" wird beschrieben, wie sich die Vorgabe von IP-Adresse und HTTP-Port ändern lässt.
Des Weiteren benötigt der WebShare WebObjects Server zwei Netzwerkkarten; eine für die Verbindung zum Internet, die andere zum Intranet. IP-Routing muss auf der Firewall deaktiviert sein.

Abb. 1: Software-Firewall zum Internet

3.1.3 Hardware-Firewall (Internet)

Eine andere Möglichkeit ist die Realisierung einer Hardware-Firewall zwischen dem Internet und dem WebShare WebObjects Server (Abb. 2). Wie schon in Kapitel 3.1.2 "Software-Firewall (Internet)" beschrieben, darf die Firewall nur eingehende HTTP-Verbindungen auf den Port 2009 zulassen. Bei diesem Aufbau würde schon eine Netzwerkkarte sowohl für die Verbindung zum Internet als auch zum Intranet genügen, jedoch bieten zwei Netzwerkkarten ein höheres Maß an Sicherheit. Auch hier muss das IP-Routing auf der Firewall deaktiviert sein.

Abb. 2: Hardware-Firewall zum Internet

3.1.4 Hardware-Firewall (Intranet)

Eine Hardware-Firewall kann auch zwischen den WebShare WebObjects Server und das Intranet geschaltet werden. Sie sollte nur eingehende Verbindungen auf die Ports 2010-2015 zulassen. Zusätzlich sollte eine Software-Firewall ausschließlich eingehende HTTP-Anfragen auf den Port 2009 gestatten (Abb. 3). Für diesen Aufbau werden zwei Netzwerkkarten benötigt, eine für die Verbindung zum Internet und die andere zum Intranet. IP-Routing muss auf der Firewall deaktiviert sein.

Abb. 3: Hardware-Firewall zum Intranet

3.1.5 Ein-Server-Lösung

Bei der so genannten Ein-Server-Lösung (Abb. 4) sind der WebShare WebObjects Server und der WebShare File Server auf derselben Maschine installiert. Bei diesem Aufbau muss die Hardware-Firewall eingehende HTTP-Verbindungsanfragen, die nicht auf Port 2009 zeigen, ablehnen.
Abb. 4: Ein-Server-Lösung

3.2 Installation des WebShare WebObjects Servers

3.2.1 Systemvoraussetzungen

Für die Installation des WebShare WebObjects Servers gelten die folgenden Systemvoraussetzungen:

Hinweis: Wenn Sie WebShare in einem zweistufigen Serveraufbau benutzen, sollten Sie auf dem WebShare WebObjects Server nur HELIOS Base sowie den WebShare WebObjects Server installieren. Auf dem WebShare File Server werden dann HELIOS Base und der WebShare File Server installiert. Die HELIOS Lizenzinformation muss nur auf dem WebShare File Server eingetragen werden.

3.2.2 WebShare WebObjects Server Lizenz

Der WebShare WebObjects Server wurde mithilfe des Apple Xcode SDK entwickelt, welches auf der WebObjects 5.3 Technologie basiert. Die Installation einer Apple WebObjects Software ist nicht mehr erforderlich.

HELIOS und seine Partnerfirmen übernehmen den vollständigen Support für den WebShare WebObjects Server. Apple selbst bietet keinen Support für den HELIOS WebShare WebObjects Server.

3.2.3 Installation der Software

Die Installation des WebShare WebObjects Servers erfolgt auf die gleiche Art und Weise wie die Standard HELIOS Softwareinstallation, welche detailliert im Kapitel "Softwareinstallation" im Base Handbuch beschrieben wird.

3.2.4 Die Installation überprüfen

Sie sollten sich die Mühe machen und prüfen, ob die Installation des WebShare WebObjects Servers erfolgreich war:

Führen Sie auf der Kommandozeile den Befehl "srvutil status" aus (siehe Kapitel "srvutil" im Base Handbuch):

$ srvutil status

Service           Status     PID  When        Restarts
srvsrv Running 287  Wed 10:08
notifysrv Running 289  Wed 10:08
authsrv Running 290  Wed 10:08
desksrv Running 291  Wed 10:08
heladmsrv Running 292  Wed 10:08
admsrv Running 294  Wed 10:08
afpsrv Running 295  Wed 10:08
mailsrv Running 296  Wed 10:08
papsrv Running 297  Wed 10:08
pcshare Running 298  Wed 10:08
lpd Running 299  Wed 10:08
termsrv Running 301  Wed 10:08
timesrv Running 302  Wed 10:08
websharesrv Running 303  Wed 10:08
dhcpsrv Running 311  Wed 10:08
pcsdossrv Running 304  Wed 10:08
opisrv Running 305  Wed 10:08
scriptsrv Running 306  Wed 10:08
createpdf Running 307  Wed 10:08
mdnsproxysrv Running 308  Wed 10:08
websharewoa Running 309  Wed 10:08
toolsrv Running 310  Wed 10:08

Das Ergebnis der Stausabfrage zeigt, dass der Prozess "websharewoa" läuft. Falls dieser nicht laufen sollte, überprüfen Sie bitte die Systemmeldungen auf Fehler.

Hinweis: Sie können zur Überprüfung der Installation auch das Programm "HELIOS Services" (Ordner Programme) verwenden. Dieses wird auf Mac OS X Plattformen als Komponente von HELIOS Base sowohl auf dem WebShare WebObjects Server als auch auf dem WebShare File Server installiert.

Anhand der folgenden Schritte können Sie überprüfen, ob der WebShare WebObjects Server auch von "außerhalb" zu erreichen ist:

Geben Sie in Ihrem Browser folgende URL ein:
http://<Hostname>:2009

Wenn Sie die HELIOS WebShare Startseite sehen, war die Installation erfolgreich und alle anderen Module sollten ebenfalls problemlos funktionieren.

Wenn die Eingabe der URL zu einer Fehlermeldung führt, versuchen Sie es mit der folgenden Variante:
http://<DNS-Name>:2009
Beispiel: http://meinserver.com:2009

Wenn dies auch nicht funktioniert, können Sie noch folgenden Versuch starten:
http://<IP-Adresse>:2009
Beispiel: http://172.16.0.8:2009

Falls die Eingabe der URL mit der expliziten IP-Adresse erfolgreich ist, die Eingabe von "Hostname" bzw. "DNS-Name" jedoch nicht zum Erfolg führen, dann war die Installation des WebShare WebObjects Servers zwar erfolgreich, Sie könnten jedoch ein Problem in der DNS-Konfiguration haben.

Überprüfen Sie bitte dann, ob der Webserver (Port 2009) von außerhalb erreicht werden kann z. B. über das HELIOS Dienstprogramm "socket":

outsidehost$ socket meinserver.com 2009
Trying...
Connected to helioshost.

Wenn diese Eingabe nur zu der Angabe führt, dass der Host unbekannt ist, dann versuchen Sie es mit der expliziten Angabe der IP-Adresse des Servers:

outsidehost$ socket 172.16.0.8 2009
Trying...
Connected to 172.16.0.8.

Wenn auch dies fehlschlägt, versuchen Sie direkt auf dem WebShare WebObjects Server Folgendes:

$ socket localhost 2009
Trying 127.0.0.1...
Connected to helioshost.

Verlassen Sie das Programm "socket" mit der Tastenkombination Ctrl-C.

Hinweis: Die in den oben aufgeführten Anweisungen benutzten Hostnamen und IP-Adressen sind lediglich Beispiele!
Hinweis: Standardmäßig erlaubt der WebShare WebObjects Server Verbindungen zu allen WebShare File Server Hosts. Durch Setzen der Präferenz WSAllowedHostNames (Kapitel 6.5 "Präferenzen") können Sie jedoch den Zugang auf dort explizit angegebene WebShare File Server beschränken.

3.3 Installation des WebShare File Servers

3.3.1 Systemvoraussetzungen

Für die Installation des WebShare File Servers gelten die folgenden Systemvoraussetzungen:

3.3.2 Installation der Software und der Lizenz

Die Installation des HELIOS WebShare File Servers erfolgt auf die gleiche Art und Weise wie die Standard HELIOS Softwareinstallation, welche detailliert im Kapitel "Softwareinstallation" im HELIOS Base Handbuch beschrieben wird.

Geben Sie die Lizenz gemäß der Beschreibung im Kapitel "Eingabe einer neuen Lizenz" im HELIOS Base Handbuch ein.

3.3.3 Die Installation überprüfen

Sie sollten sich die Mühe machen und prüfen, ob die Installation des WebShare File Servers erfolgreich war:

Führen Sie auf der Kommandozeile den Befehl "srvutil status" aus (siehe Kapitel "srvutil" im HELIOS Base Handbuch):

$ srvutil status

Service           Status     PID  When        Restarts
srvsrv Running 287  Wed 10:08
notifysrv Running 289  Wed 10:08
authsrv Running 290  Wed 10:08
desksrv Running 291  Wed 10:08
heladmsrv Running 292  Wed 10:08
admsrv Running 294  Wed 10:08
afpsrv Running 295  Wed 10:08
mailsrv Running 296  Wed 10:08
papsrv Running 297  Wed 10:08
pcshare Running 298  Wed 10:08
lpd Running 299  Wed 10:08
termsrv Running 301  Wed 10:08
timesrv Running 302  Wed 10:08
websharesrv Running 303  Wed 10:08
dhcpsrv Running 311  Wed 10:08
pcsdossrv Running 304  Wed 10:08
opisrv Running 305  Wed 10:08
scriptsrv Running 306  Wed 10:08
createpdf Running 307  Wed 10:08
mdnsproxysrv Running 308  Wed 10:08
websharewoa Running 309  Wed 10:08
toolsrv Running 310  Wed 10:08

Das Ergebnis der Stausabfrage zeigt, dass der Prozess "websharesrv" läuft.

Hinweis: Sie können zur Überprüfung der Installation auch das Programm "HELIOS Services" (Ordner Programme) verwenden. Dieses wird auf Mac OS X Plattformen als Komponente von HELIOS Base sowohl auf dem WebShare WebObjects Server als auch auf dem WebShare File Server installiert.

Anhand der folgenden Schritte können Sie überprüfen, ob der WebShare File Server auch von "außerhalb" zu erreichen ist (verwenden Sie den korrekten Hostnamen oder die IP-Adresse anstelle von "helioshost"):

$ socket helioshost 2010
Trying 127.0.0.1...
Connected to helioshost

Verlassen Sie das Programm "telnet" mit der Tastenkombination Ctrl-C.

Wie das obige Beispiel zeigt, ist der WebShare File Server Port (2010) erreichbar.


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