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HELIOS ImageServer UB Benutzerhandbuch


A 3 ImageServer-Software und Farbräume
A 3.1 Bewahren des Originalfarbraums
bei Composite Ausgabe
ImageServer unterstützt eine große Anzahl von Bildformaten und Farbräumen. Per Vorgabe wird der CMYK-Farbraum für die Druckausgabe verwendet. Dieser Abschnitt beschreibt die Einrichtung einer Druckerwarteschlange für einen alternativen RGB-Arbeitsablauf und weist auf mögliche Stolpersteine hin.
Wir bekamen von einigen Kunden die Anforderung, einen alternativen Arbeitsablauf unter der Verwendung von RGB-Bildern und einer Composite-Ausgabe ohne Farbanpassung zu unterstützen. Diese Arbeitsweise ist mit den in ImageServer vorgegebenen Einstellungen zur Farbanpassung nicht möglich.
Eine solche Arbeitsweise kann beispielsweise für die Erzeugung einer PDF-Datei mit unveränderten Composite Bildern (im RGB-, CMYK- oder Lab-Farbmodus) sinnvoll sein. Die Bilder müssen mit ICC-Profilen verknüpft sein. Der Druckerwarteschlange dürfen keine ICC-Profile zugewiesen sein um sicherzustellen, dass während der Ausgabe keine Farbanpassungen durchgeführt werden.
Um das normale Verhalten der ImageServer-Software für eine spezielle Druckerwarteschlange zu ändern, müssen die folgenden Befehle ausgeführt werden:
Melden Sie sich als Benutzer "root" am Server an.
cd /usr/local/helios
bin/prefvalue -k 'Printers/<printer queue>
/CompositeColorspace' -t str "None"

Verwenden Sie für den Ausdruck "printer queue" im oben angegebenen Beispiel den Namen der Druckerwarteschlange, die Sie modifizieren möchten. Der Name der Warteschlange muss exakt dem Namen entsprechen, wie er im Feld Druckername im HELIOS Admin Einstellungsfenster Drucker angezeigt wird.
Um diese Einstellungen wieder auf die ImageServer Borgaben zurückzusetzen, machen Sie Folgendes:
Melden Sie sich als Benutzer "root" am Server an.
cd /usr/local/helios
bin/prefvalue -k 'Printers/<printer queue>
/CompositeColorspace' -d

Lesen Sie dazu auch in Kapitel 8.1 ,ImageServer Präferenzen" über die Präferenz CompositeColorspace.

Wichtig: Wählen Sie die zu modifizierende Warteschlange sorgfältig aus, da alle Composite Bilder unangepasst an das Ausgabegerät weitergeleitet werden (unabhängig davon, ob es sich RGB-, CMYK- oder Lab-Farbdaten handelt)! Diese Einstellung ist beispielsweise in einer "Create PDF"-Warteschlange sinnvoll, da der Distiller in der Lage ist, mit allen Composite Farbräumen sicher umzugehen.

Das Ausgabeergebnis einer derart modifizierten Warteschlange kann auch von dem verwendeten Bildtyp (z. B. EPS oder TIFF) und dem eingesetzten Programm abhängen! Ein Programm könnte die RGB-Daten bei der Druckausgabe modifizieren. Daher sollten nur Layoutbilder verwendet werden, da diese im CMYK-Farbmodus vorliegen. Wir empfehlen Ihnen, den Arbeitsablauf in Bezug auf solche Fehlerquellen sehr sorgfältig zu testen, bevor Sie die neuen Einstellungen in der Produktionsumgebung einsetzen.
A 3.2 Farbkonvertierung von RGB nach
Hexachrome® mit Profilen
Dieser Abschnitt beschreibt den Aufbau eines Arbeitsablaufs zur RGB-nach-Hexachrome®-Farbraum-Konvertierung.
Um die Hexachrome®-Ausgabe über eine Druckerwarteschlange zu ermöglichen, müssen bestimmte Präferenzen für diese Warteschlange gesetzt werden.
Melden Sie sich dafür als Benutzer "root" am Server an und geben Sie die folgenden Zeilen ein:
cd /usr/local/helios
bin/prefvalue -k 'Printers/<printer queue>/ProcessInks' -t
strlist "Cyan","Magenta","Yellow"
"Black","Orange","Green"

Um die Präferenzen wieder zu löschen, geben Sie Folgendes ein:
cd /usr/local/helios/bin
prefvalue -k 'Printers/<printer queue>/ProcessInks' -d

Zusätzlich ist darauf zu achten, dass die Reihenfolge der angegebenen Farben mit der in dem verwendeten Hexachrome®-Profil übereinstimmt. Wenn die Reihenfolge im Profil eine andere ist, dann passen Sie die oben aufgeführte Reihenfolge der im Profil vorgegebenen an.

Hinweis: Bitte beachten Sie, dass eine ungenau gesetzte Präferenz zu fehlerhaften Ergebnissen führt. Lesen Sie weitere Einzelheiten zur Verwendung von "prefvalue" im Base Handbuch.

Weisen Sie das Hexachrome®-Profil als Standard-Druckerprofil der Warteschlange zu, die Sie verwenden wollen. Weisen Sie kein Standard-Proofprofil zu!
Zur Herbeiführung der Hexachrome®-Farbseparation muss die Datei "ForceHexachrome.eps" auf jeder Seite des Dokuments platziert werden (siehe unten). Wenn Sie PrintPreview einsetzen, dann müssen Sie die Farben "Green" und "Orange" im Schmuckfarbeneditor in HELIOS Admin definieren (siehe dazu auch das Kapitel A 3.3 ,Der Schmuckfarbeneditor"). Damit kann PrintPreview eine korrekte Composite-Voransicht erzeugen. Alle platzierten Bilder müssen mit einem ICC-Profil "verknüpft" sein oder es muss dem Ordner/Volume ein allgemeines Profil zugeordnet sein.
Auf der HELIOS CD-ROM befindet sich im Ordner sample eine Datei mit Namen "ForceHexachrome.eps". In dieser Datei sind sechs Prozessfarben angelegt: Cyan, Magenta, Yellow, Black, Green und Orange. Die Datei muss im Satzprogramm platziert werden, um bei der Druckausgabe eine 6-kanalige Separation zu erzwingen. Die Datei enthält keine druckbaren Daten.
Einige Hexachrome®-Profile sind nicht mit der ImageServer-Software kompatibel. Zum Beispiel wird ein Hexachrome®-Profil, das den Datenfarbraum "MCH6" verwendet, nicht von ImageServer unterstützt. Um das Profil trotzdem verwenden zu können, muss der Datenfarbraum "6CLR" angegeben werden.
Bearbeiten Sie das Profil in einem Dateneditor wie "HexEdit" (hexedit.sourceforge.net). Öffnen Sie das Profil und ersetzen Sie in Bytes 17 - 20 den Ausdruck "MCH6" durch "6CLR" (ohne Anführungszeichen!).
A 3.3 Der Schmuckfarbeneditor
A 3.3.1 Wozu dient der Schmuckfarbeneditor?
ImageServer und PrintPreview können keine Composite-Vorschau eines separierten Druckauftrags, der Schmuckfarben enthält, erzeugen, wenn das Programm, in dem das Dokument erstellt wurde, keine Prozessfarbeninformation für die Schmuckfarben mitliefert.
Aus diesem Grund sind in PrintPreview Farbtabellen eingebaut, die die verschiedenen Schmuckfarben-Namen erkennen, so dass für die Erzeugung einer Composite-Vorschau in PrintPreview Informationen über die zu benutzenden Prozessfarben verfügbar ist. Falls jedoch ein verwendeter Schmuckfarben-Name nicht exakt mit der in der Tabelle verwendeten Benennung übereinstimmt, so generiert PrintPreview eine Composite-Vorschau, in der die Schmuckfarben fehlen.
Der Schmuckfarbeneditor ermöglicht es dem Anwender, eine Vorschau für einen bestehenden Schmuckfarben-Namen zu definieren. Somit kann PrintPreview Objekte, denen Schmuckfarben zugewiesen sind, in die Composite-Vorschau einbinden.
A 3.3.2 Konfiguration des Schmuckfarbeneditors
Definition von Schmuckfarben
Eine Liste von Schmuckfarben können Sie wie folgt anlegen:
Öffnen Sie das Fenster Schmuckfarben im HELIOS Admin-Menü Einstellungen.
Abb. A-5: Definitionsfenster Schmuckfarben

Das Fenster Schmuckfarben, das schon die Namen von bereits definierten Schmuckfarben enthalten kann, öffnet sich (siehe Abb. A-5). Für die Definition einer neuen Schmuckfarbe im Schmuckfarben-Editor werden Werte aus dem CMYK- oder Lab-Farbraum akzeptiert.
Wählen Sie im HELIOS Admin Ablage > Neu.
Wählen Sie aus dem Aufklappmenü Farbraum den gewünschten Farbraum, in dem Sie die CMYK- oder LabD50-Werte Ihrer Schmuckfarbe eingeben möchten. Geben Sie die Werte in die entsprechenden Felder ein, tragen Sie einen Namen für die definierte Schmuckfarbe ein und bestätigen Sie Ihre Eingaben in dem Sie auf Sichern klicken.
Durch Klicken der Schaltfläche Widerrufen können Sie alle Einträge auf die Ausgangsposition zurücksetzen oder, wenn Sie lediglich einen Eintrag bearbeitet haben, zurück zur letzten gesicherten Version gehen. Nachdem Sie das Dialogfenster geschlossen haben, erscheint die neu definierte Schmuckfarbe in der Liste (siehe Abb. A-5).
A 3.3.3 Präzise Wiedergabe von Schmuckfarben mit ColorSync/ICC
RGB-Profil
Abb. A-6 zeigt die ColorSync-Profileinstellungen für einen RGB-Monitor unter Mac OS 9.
Abb. A-6: ColorSync-Profile für RGB-Farbraum

Hinweis: Wählen Sie unter Mac OS X Systemeinstellungen > Monitore > Farben um das passende Profil für Ihren Monitor auszuwählen.

CMYK-Profil
Abb. 7 zeigt die Profileinstellungen für einen CMYK-Drucker unter Mac OS X. Diese werden für eine exakte Voransicht im Schmuckfarben-Definitionsfenster benötigt.
Unter Mac OS X wird das Diensprogramm ColorSync zur Einstellung von Drucker-Profilen verwendet.
Abb. A-7: ColorSync-Profile für CMYK-Farbraum

Unter Mac OS 9 können geeignete Profile im Kontrollfeld ColorSync ausgewählt werden:
Öffnen Sie im Apple-Menü Kontrollfelder > ColorSync. Weisen Sie den jeweiligen Ausgabegeräten die gewünschten Profile aus den Aufklappmenüs zu und schließen Sie den Dialog wieder.
Die gewählten Profile werden im Schmuckfarben-Definitionsfenster angezeigt. In Abb. A-8 wurde beispielsweise die Schmuckfarbe "Gray" im Lab-Farbraum definiert. Das Farbfeld zeigt eine exakte Voransicht der Farbe gemäß dem gewählten Monitorprofil. Die CMYK-Werte unter dem Farbfeld zeigen, wie die Lab-Schmuckfarbe für die Druckerausgabe konvertiert wird.
Fig. A-8: Lab zu RGB/CMYK

Wichtig: Stellen Sie sicher, dass Sie geeignete Monitor- und Druckerprofile, die mit ICC-Profil-Werkzeugen erstellt wurden, verwenden. Falsche oder fehlerhafte Profile (z.B. die Standardprofile, die Apple mit Mac OS 9 ausliefert) führen zu ungenauen Ergebnissen.

In Abb. A-9 wurde beispielsweise die Schmuckfarbe "Gray" - gemäß dem ausgewählten Druckerprofil - im CMYK-Farbraum definiert. Das Farbfeld zeigt eine exakte Voransicht der Farbe gemäß dem gewählten Drucker- und Monitorprofil. Die Lab-Werte unter dem Farbfeld stellen die CMYK-Schmuckfarbe im Lab-Farbraum dar.
Fig. A-9: CMYK zu RGB/Lab

Da Farben am exaktesten und zuverlässigsten im Lab-Farbraum dargestellt werden ist es ratsam, Lab-Farbwerte, welche mit Hilfe eines so genannten Spektrofotometers (z.B. von "GretagMacbeth") ermittelt wurden, für die Definition der Schmuckfarbe zu verwenden.

Hinweis: Um Profiländerungen im ColorSync-Dialog wirksam werden zu lassen, müssen der ColorSync-Dialog und das Schmuckfarben-Definitionsfenster wieder geschlossen werden. Die neuen ColorSync-Profile werden dann bei erneutem Öffnen des Schmuckfarben-Definitionsfensters verwendet.


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