PrintPreview G8 Benutzerhandbuch (Version 6.0.0)  
 

2 Eine Einführung in PrintPreview

PrintPreview ist eine vielseitige Proof- und Anmerkungslösung. Zusammen mit HELIOS WebShare ermöglicht es über einen beliebigen Webbrowser ICC-farbverbindliche lokale und Remote-Proofs auf dem Monitor oder einem Drucker. Alle gängigen Bilddateiformate sowie PDF-Dokumente lassen sich in WebShare einfach und bequem anschauen und prüfen. Sie können Bilder, PDF- und Office-Dokumente sowie – mit HELIOS ImageServer – ebenfalls InDesign- und Xpress XPV-Dateien mit Anmerkungen versehen.

PrintPreview kann auch Proofs von PostScript-Druckaufträgen erzeugen. Es werden normal separierte Druckaufträge oder solche mit Schmuckfarben, Composite- sowie per in-RIP separierte Druckaufträge unterstützt. Eine PrintPreview Warteschlange ist im Prinzip ein virtueller Drucker, der ein Raster-Prüfausdruck als PDF-Datei speichert.

PrintPreview eignet sich im Produktionsablauf hervorragend zur Vorkontrolle von Druckaufträgen sowie für lokale oder entfernte Proofs. Damit dient es als endgültige Kontrolle vor dem eigentlichen Druck.

Hinweis:

HELIOS PrintPreview läuft auf der Grundlage der von der Software HELIOS Base bereitgestellten Serverumgebung. Lesen Sie bitte im HELIOS Base Handbuch nach, wie die Software installiert und eingerichtet wird.

2.1 Neuerungen in PrintPreview

Informationen über Neuerungen in PrintPreview finden Sie unter:
www.helios.de (HELIOS Produktversionen – Neue Funktionen)

Informationen zu HELIOS Base, der innovativen Grundlage aller HELIOS Produkte, finden Sie unter:
www.helios.de (Produkte > Base)

2.2 Produktbeschreibung

2.2.1 Proofs und Anmerkungen in WebShare

Zusammen mit HELIOS WebShare ermöglicht PrintPreview über einen beliebigen Webbrowser ICC-farbverbindliche lokale und Remote-Proofs auf dem Monitor oder einem Tintenstrahldrucker. Dadurch wird der Prüfprozess beschleunigt und die Kosten für Prüfdrucke und Transport erheblich gesenkt. Bilder und PDF-Dokumente werden dabei zuerst vom Quellfarbraum in den Zielfarbraum (für die Prüfsimulation) gewandelt und danach in den Farbraum des Monitors. Dadurch wird auf sauber kalibrierten Proofmonitoren eine äußerst akkurate Farbwiedergabe erzielt. Das farbverbindliche Bild oder PDF-Dokument wird dann zur Betrachtung in WebShare in ein Rasterbild (PNG) gewandelt.

Anwender können sich eine Composite- oder farbseparierte Ansicht – mit oder ohne Schmuckfarben – ansehen. Der Color Inspector zeigt die endgültigen Farbwerte der Auszüge oder Schmuckfarben an angegebenen Punkten des Softproofs an.

Mit PrintPreview lassen sich aus WebShare heraus auch Proofs erzeugen, die auf handelsüblichen Tintenstrahl- oder Laserdruckern ausgegeben werden können. Dazu ist kein lokales RIP erforderlich.

Mit dem Anmerkungssystem in PrintPreview lassen sich Bilder, PDF- und Office-Dokumente sowie – mit HELIOS ImageServer – ebenfalls InDesign- und Xpress XPV-Dateien mit Anmerkungen versehen.

PrintPreview bietet eine sehr hohe Rendering-Qualität und -Kompatibilität in Bezug auf Transparenzen, In-RIP-Separationen, Überdrucken sowie Aussparungen, DeviceN, Schmuckfarben, PDF-ICC-Farbräume, ICC-4- und DeviceLink-Profile, ein hochpräzises Text-Rendering sowie Antialiasing.

2.2.2 PostScript-Druckaufträge prüfen

PrintPreview erhält über HELIOS Druckerwarteschlangen separierte oder Composite PostScript-Druckaufträge. Es wandelt dann die PostScript-Datei in eine Pixeldatei um und sichert die gerasterten Seiten der Farbauszüge, oder eine farbangepasste Composite-Vorschau, in eine „PDF-Hülle“. Somit kann die Vorschau von lokalen oder entfernten Computern einfach eingesehen oder gedruckt werden. Dabei verwendet PrintPreview die endgültige Druckerbeschreibungsdatei (PPD), um eine präzise Vorschau aller in dem Druckauftrag enthaltenen PostScript-Elemente zu gewährleisten: Schriften, Grafiken, Seitenabmessungen, Überfüllungen, Ausschießen, Farben, Schmuckfarben usw. Ferner kann für die Ausgabe eine Farbanpassung mithilfe des endgültigen ICC-Druckausgabeprofils stattfinden. Dabei kann auch für die Kontrolle am Monitor sowie für Proofdrucke auf einem Laser- oder Tintenstrahldrucker ein ICC-Profil angegeben werden. Ist alles in Ordnung, kann der Original-Druckauftrag (d. h. das original PostScript) für die endgültige Produktion freigegeben werden.

Das eingebaute ICC-Farbmanagement erlaubt, über das Heidelberg CMM (Color Management Module), welches von der Heidelberger Druckmaschinen AG und HELIOS Software GmbH zusammen entwickelt worden ist, präzise und farbangepasste Composite-Voransichten. Ältere Versionen wurden an Apple Computer zur Nutzung in der Mac OS 9 Umgebung als ColorSync 2.6 CMM lizensiert.

Sie können den Ausdruck von Druckaufträgen, die Sie geprüft haben, automatisch oder von Hand starten. Auf diese Weise haben Sie ein Höchstmaß an Kontrolle über Ihre Produktion und sparen Zeit und Geld.

Integration in HELIOS Serverprodukte

PrintPreview ist Teil einer integrierten Produktlinie, in der das Leistungsspektrum von PrintPreview durch andere HELIOS Produkte erweitert werden kann. Die optionalen Produkte ImageServer und PDF HandShake arbeiten Hand in Hand mit PrintPreview. WebShare bietet beispielsweise eine einfache Methode, Proofbilder von entfernten Computern aus zu betrachten und zu übertragen.

Technisch gesehen stellt PrintPreview eine spezielle Druckerwarteschlange dar – es fügt dem Aufklappmenü Verbindung mit dem ein neuer Druckertyp eingerichtet wird, einen weitern Punkt hinzu (Abb. 2.1).

Verbindungstyp
<code>Druckvorschau</code>

Abb. 2.1: Verbindungstyp Druckvorschau

„Drucken-nach-Vorschau“

Abb. 2.2 zeigt einen einfachen „Drucken-nach-Vorschau“-Arbeitsablauf. In der Illustration wird ein Ablauf, in dem nur gedruckt wird, mit einem PrintPreview-Arbeitsablauf verglichen.

Drucken mit und ohne PrintPreview

Abb. 2.2: Drucken mit und ohne PrintPreview

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um einen Druckauftrag aus einer Druckvorschau-Warteschlange in eine Warteschlange für die Druckausgabe weiterzuleiten: Sie können dies durch manuelles Verschieben des Auftrages in eine andere Warteschlange („Drag and Drop“) erreichen, wie in Abb. 2.2 dargestellt, oder das Programm so einstellen, dass dieser Vorgang automatisch abläuft. Diese Flexibilität erlaubt Ihnen, PrintPreview an individuelle Arbeitsumgebungen anzupassen.

Ergebnis der Druckvorschau

ICON Wenn Sie aus einem Anwendungsprogramm heraus in eine Warteschlange vom Typ Druckvorschau drucken, dann gibt die Software das Ergebnis in eine PDF-Datei aus, die sich mit dem Programm Adobe Acrobat betrachten lässt. Sie können die verwendeten Schriften und Farben, den Gesamtfarbeindruck und alle Auszüge einzeln für jede ausgegebene Seite überprüfen. Die so erzeugte PDF-Datei ist als temporärer Monitorproof gedacht, kann aber auch für spätere Zwecke gespeichert oder sogar aus Acrobat heraus ausgedruckt werden. Bitte beachten Sie, dass jede gestaltete Seite des gedruckten Dokuments in der PDF-Datei nur ein einziges Bild ist. So ist es hier nicht möglich, einzelne Text- oder sonstige Elemente zu bearbeiten.

Unterschied Druckvorschau und Standard-PDF

In vielen Firmen wird direkt aus der Anwendung ein PDF als Proofdatei zur entfernten Kontrolle erzeugt. Diese PDF-Dateien enthalten den gesamten Inhalt als Raster- und Vektorobjekte. Es kann jedoch sein, dass einige dieser Elemente, z. B. Schriften oder OPI-Bilder, auf dem Druckserver nicht verfügbar sind. Oder es kann sein, dass bestimmte OPI-Funktionen, z. B. CID-Schriften, TrueType-Schriften oder DeviceN, nicht vom Ausgabe-RIP unterstützt werden. Deshalb zeigt ein Standard PDF nur, wie der Ausdruck aussehen sollte, aber keinesfalls eine präzise Vorschau der tatsächlichen Druckausgabe. Zusätzlich wird bei der Erzeugung einer Standard PDF-Datei die Acrobat Distiller oder eine ähnliche, geräteunabhängige PPD verwendet. Wird der Druckauftrag dann mit einer anderen PPD auf ein echtes Ausgabegerät gedruckt, kann das Ergebnis von den Erwartungen abweichen.

PrintPreview ist dagegen ein „virtueller“ Drucker, der die PPD des tatsächlichen Ausgabegerätes verwendet, so dass die gerasterten Seiten des PrintPreview PDF-Dokuments in der Voransicht das akkurate Ergebnis auf dem tatsächlichen Ausgabegerät anzeigen.


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HELIOS Handbücher 10. September 2020