PDF HandShake UB2 Benutzerhandbuch (Version 4.0.0)  
 

C Transparenzen in PDF

Der PDF-Standard unterstützt seit Acrobat 5 (PDF 1.4) Transparenzen und wird von Adobe ständig verbessert. Neuere Versionen von Layoutprogrammen, wie z. B. Adobe InDesign, Adobe Illustrator und Esko Artwork ArtPro, können PDF-Dokumente mit sich überlagernden transparenten Objekten und Schlagschatten erzeugen. QuarkXPress-7-Dokumente können zwar auch Transparenzen enthalten, diese werden aber beim Export nach PDF reduziert, d. h. transparente Objekte in QuarkXPress-Dokumenten verlieren nach dem PDF-Export ihre Transparenz. Im Gegensatz zu PDF werden in PostScript-Dokumenten keine Transparenzen unterstützt.

Werden PDF-Dokumente, die Transparenzen enthalten, auf einem PostScript-Drucker ausgegeben, muss die Druckanwendung die Transparenzen reduzieren. Acrobat Distiller 8 kann PostScript-Eingangsdateien verarbeiten und unterstützt Transparenzen mittels der PostScript-Erweiterung „pdfmark“, die in der „pdfmark Reference, Adobe Acrobat SDK Version 8.0“ von 2006 definiert ist.

PDF HandShake ist in der Lage, PDF-Dokumente, die Transparenzen enthalten, in PostScript-Dateien mit „pdfmark“-Konstrukten umzuwandeln. Acrobat Distiller 8 kann daraus wieder PDF-Dokumente mit Transparenzen erzeugen. Weiterhin können sowohl ImageServer als auch PrintPreview PostScript-Dateien mit „pdfmark“-Konstrukten in Rasterbilder mit korrekt dargestellten Transparenzen wandeln.

Möchten Sie PostScript-Drucker (oder eine andere PostScript verarbeitende Software als Acrobat Distiller 8, PrintPreview oder ImageServer) verwenden, werden Sie als Eingangsdaten wahrscheinlich kein PostScript mit „pdfmark“-Konstrukten nutzen können.

C.1 Transparenzenverarbeitung in PDF HandShake

C.1.1 PDF-Transparenzen beim Drucken

Mit der Option PDF Transparency (HELIOS Admin Druckereinstellungen) lässt sich festlegen, ob das Drucken von PDF-Dokumenten, die transparente Objekte enthalten, zu einer Fehlermeldung führt oder ob PostScript mit „pdfmark“-Konstrukten erzeugt wird. Die Option PDF Transparency ist auf HELIOS Druckerwarteschlangen standardmäßig abgeschaltet. Beachten Sie bitte, dass es nur eine sehr begrenzte Anzahl von Druckern und PostScript-verarbeitenden Anwendungen gibt, die PostScript mit „pdfmark“-Konstrukten korrekt wiedergeben können. Fast alle Drucker und PostScript-verarbeitenden Anwendungen ignorieren die „pdfmark“-Konstrukte für Transparenzen und tauschen transparente Objekte „heimlich“ gegen nicht-transparente Objekte aus, was dann zu einer optisch falschen Ausgabe führt.

C.1.2 PDF nach EPSF wandeln und EPSF-Layouts von PDF-Dokumenten erzeugen

PDF-Dokumente können mit „layout“ im Konvertierungsmodus, also mit der Option -l, sowohl in vektorbasierte als auch in rasterbasierte EPSF-Dateien umgewandelt werden. PDF-Dokumente, die Transparenzen enthalten, lassen sich mit PDF HandShake und ImageServer in rasterbasierte EPSF-Dateien oder andere Rasterbildformate umwandeln. Die Umwandlung von PDF-Dokumenten mit Transparenzen in vektorbasierte EPSF-Dateien erzeugt standardmäßig EPSF-Dateien mit „pdfmark“-Konstrukten. Da die Zahl der Drucker bzw. PostScript verarbeitenden Anwendungen, die solche EPSF-Dateien richtig verarbeiten können, begrenzt ist, können Sie die Erzeugung von „pdfmark“-Konstrukten in vektorbasierten EPSF-Ausgabedaten mit der Option -o PDFTransparency=FALSE unterbinden. Wird diese Option gesetzt, bricht „layout“ die Umwandlung mit einer Fehlermeldung ab, falls das PDF-Quelldokument Transparenzen enthält. Dieselbe Regel gilt für die EPSF-Layouterzeugung von PDF-Dokumenten, die Transparenzen enthalten.

C.1.3 OPI-Workflow: Hochaufgelöste PDF-Dokumente mit Transparenzen

PDF-Dokumente, die Transparenzen enthalten, können als hochaufgelöste Bilddateien in OPI-Workflows genutzt werden, wenn das Ausgabegerät oder die verarbeitende Software „pdfmark“-Konstrukte unterstützt, (z. B. eine „PDF erzeugen“-Warteschlange, die Acrobat Distiller 8 oder neuer benutzt). Sie sollten allerdings den OPI-Server so konfigurieren, dass rasterbasierte Layoutdateien aus den hochaufgelösten PDF-Bilddateien erzeugt werden, da Layoutanwendungen wie z. B. InDesign und QuarkXPress vektorbasierte EPSF-Layoutdateien mit „pdfmark“-Konstrukten nicht korrekt darstellen können. Wenn Sie PDF-Dokumente, die Transparenzen enthalten, von OPI-Workflows ausnehmen möchten, müssen Sie die Präferenz Global/​Opi/​PDFTransparency auf FALSE setzen.

C.1.4 Vorschau von PDF-Dokumenten mit Transparenzen in PrintPreview

Das Drucken von PDF-Dokumenten, die Transparenzen enthalten, über „pdfprint“ oder das Acrobat PDF HandShake Plug-in auf eine „Druckvorschau“-Warteschlange wird voll unterstützt.

C.2 Distiller 8 für die Verarbeitung von PDF HandShake Ausgabedaten mit Transparenzen konfigurieren

Ältere Acrobat Distiller Versionen (vor Version 8) eignen sich nicht für PDF HandShake Ausgabedaten, die Transparenzen enthalten. Standardmäßig unterstützt Distiller 8 keine „pdfmark“-Konstrukte für Transparenzen. Die Unterstützung von Transparenzen kann in Distiller 8 nicht im Dialog Adobe PDF-Einstellungen bearbeiten... angepasst werden, sondern wird in der Datei „Adobe PDF-Einstellungen“ festgelegt. Diese Datei wird auf Macs normalerweise in „/​Library/​Application Support/​Adobe PDF/​Settings/​“ gespeichert. Alle ausgelieferten „Adobe PDF Settings“ haben das Transparenzen-Feature in Distiller deaktiviert. Um diese einzuschalten, müssen Sie diese Textdatei bearbeiten und die Vorgabe für \​AllowTransparency von FALSE auf TRUE setzen. Verarbeitet der Distiller eine PostScript-Datei, die „pdfmark“-Transparenzen enthält, und ist \​AllowTransparency auf FALSE gesetzt, gibt der Distiller einen Fehler aus.

C.3 Grenzen der Unterstützung von PDF-Transparenzen in ImageServer und PrintPreview

  1. Das Drucken von PDF-Dokumenten, die Transparenzen enthalten, auf Druckerwarteschlangen mit dem Ausgabefarbraum CIELab ist nicht erlaubt und erzeugt einen Fehler.

  2. Die separierte Ausgabe von PDF-Dokumenten, die Transparenzen enthalten, kann bei der Verwendung von nicht-separierbaren sogenannten „blend modes“ zu einer optisch fehlerhaften Ausgabe führen. Nicht-separierbare „blend modes“ stellen einen Teil des PDF-Transparenzenmodells dar.

  3. PDF HandShake verfügt über ein ausgeklügeltes eingebautes Farbmanagement. PDF HandShake wandelt die Farben von in PDF-Dokumenten befindlichen Objekten in den Farbraum des gewählten Ausgabegerätes um, bevor diese für Transparenzenberechnungen genutzt werden. Diese Kombination von Farbmanagement und Transparenzenberechnung kann zu unerwünschten Farbvariationen in Bezug auf die sichtbare Ausgabefarbe führen.

  4. Kombinationen von PDF-Transparenzen und Schmuckfarben oder Überdrucken sind kritisch. Sie können von PDF-Dokumenten, die solche Kombinationen aufweisen, nicht erwarten, dass sie immer gleich erscheinen, wenn unterschiedliche Programme zum Betrachten oder Bearbeiten von PDF-Dokumenten verwendet werden oder verschiedene Optionen in Programmen zum Betrachten oder Bearbeiten von PDF-Dokumenten gesetzt wurden.

C.4 Fehlerbehebung bei PDF-Transparenzen

Viele PDF-Transparenzfeatures oder ihre Kombination mit anderen Funktionalitäten, wie Schmuckfarben oder Überdrucken, sind häufig kritisch. Unterschiedliche Workflows, verschiedene PDF- und Bildbetrachtungsprogramme, wie Mac OS X Preview, Adobe Acrobat 7, Adobe Acrobat 8 sowie Photoshop CS2, sowie unterschiedliche Einstellungen in diesen Programmen liefern hierfür tendenziell stark voneinander abweichende Ergebnisse. Denken Sie bitte daran, falls Sie mit PDF HandShake ein PDF-Dokument gedruckt haben und transparente Objekte fehlen.

Da Kombinationen von Schmuckfarben und Überdrucken in Verbindung mit PDF-Transparenzen fast immer kritisch sind, kann die Option Vorschau für Überdrucken in Adobe Acrobat 7 oder 8 Professional erheblichen Einfluss darauf haben, wie das Dokument angezeigt wird. Haben Sie solch ein PDF-Dokument, das Transparenzen enthält, betrachten Sie dieses bitte mit Adobe Acrobat 7 oder 8 Professional und schalten Sie die Option Vorschau für Überdrucken abwechselnd ein und aus. Erscheinen einige Elemente mit der einen Einstellung und verschwinden wieder mit der anderen, müssen Sie wahrscheinlich die Optionen DeviceN/PostScript 3 oder PreserveDeviceN setzen. Hilft dieses Vorgehen nicht, müssen Sie das PDF-Dokument (mit veränderten Einstellungen) im DTP-Programm noch einmal neu erstellen.


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HELIOS Handbücher 28. November 2012