ImageServer UB64 Benutzerhandbuch (Version 5.0.0)  
 

3 Bevor Sie beginnen

3.1 Kompatibilität mit früheren Versionen

ImageServer ist rückwärtskompatibel zu EPSF- und TIFF-Layoutbildern, die von früheren ImageServer Versionen angelegt worden sind.

EtherShare OPI 1.x kann keine Layoutbilder interpretieren, die von ImageServer UB oder neuer erzeugt wurden. Mit ImageServer 2.5 ist dies jedoch möglich sofern das verwendete Bildformat dort bereits unterstützt wird.

Bitte beachten Sie, dass bei Verwendung von EPSF-Layoutbildern, die von älteren EtherShare OPI-Servern erzeugt wurden, einige der neuen Programmeigenschaften wie z. B. Auflösungsanpassung und Farbanpassung beim Drucken von Farbauszügen nicht unterstützt werden. In solchen Fällen müssen Sie von den Feinbildern neue Layoutbilder erzeugen, die dann alle Eigenschaften der neuen Programmversion unterstützen. Sie können die HELIOS Applikation „touch“ oder den HELIOS Befehl „opitouch“ verwenden, um Layoutbilder neu zu erzeugen. Eine genaue Anleitung zum Programm „touch“ finden Sie im Kapitel 5.5 „Aktualisierung von Layoutbildern mit dem Programm „touch““), und zu „opitouch“ in Kapitel (siehe Kapitel 6.2 „opitouch“).

3.2 Bilder, Farbmodi, Dateiformate und Komprimierung

Dieser Abschnitt zeigt eine Übersicht von Dateiformaten, Farbräumen und Komprimierungsverfahren, die von ImageServer für die Layouterzeugung unterstützt werden. Dies gilt gleichermaßen für die Konvertierung von Bildformaten mit dem ImageServer Script Server.

3.2.1 Generelle Anmerkungen

Eine Bilddatei ist durch ihr Dateiformat definiert. Zusätzlich enthält sie aber auch Informationen über ihren Farbmodus und das angewandte Komprimierungsverfahren. Diese drei Merkmale hängen voneinander ab und sind nicht beliebig kombinierbar. Ein Beispiel dafür zeigt die folgende Illustration.

Merkmale einer Bilddatei

Abb. 3.1: Merkmale einer Bilddatei

Abb. 3.1 zeigt ein CMYK-Bild aus Photoshop und die Dateiformate, die für CMYK-Bilder verfügbar sind. Außerdem ist erkennbar, dass beispielsweise das Scitex CT-Format nicht komprimiert werden kann (nicht verfügbare Optionen sind in der Abbildung grau dargestellt).

Hinweis:

Bitte beachten Sie, dass einige Dateiformate bereits komprimiert sind (z. B. JPEG).

Im Folgenden werden wir …

3.2.2 Unterstützung der 64-Bit-Adressierung

ImageServer ermöglicht den Umgang mit Dateigrößen von bis zu 8,3 Millionen TB (Terabyte). Die ältere 32-Bit-Unterstützung kann nur mit Dateigrößen bis zu 2 GB umgehen. Dies ist eine wichtige Neuerung, da Bilddateien leicht eine Größe von 2 GB überschreiten können.

3.2.3 Unterstützte Dateiformate

ImageServer bietet OPI-Funktionen und enthält darüber hinaus ein integriertes Farbmanagement. Die Software akzeptiert unterschiedliche Dateiformate für die Erzeugung niedrigaufgelöster Layoutbilder und unterstützt etliche Dateiformate für die Farbanpassung. Bitte beachten Sie, dass einige Dateiformate in Verbindung mit speziellen Farbmodi zwar für die Layouterzeugung berücksichtigt werden, jedoch nicht bei der Farbanpassung genutzt werden können.

Dateiformat Farbmodus
TIFF Strichzeichnung, Graustufen, Indiziert, RGB, CMYK, CIELab, Mehrkanal (z. B. Hexachrome), YCbCr*
EPSF raster- und objektbasierte Bilder Strichzeichnung, Graustufen, Indiziert, RGB, CMYK, CIELab, Schmuckfarben, Multitone*
PICT Strichzeichnung, Graustufen, Indiziert, RGB
JPEG Graustufen, RGB, CMYK, CIELab, YCbCr*
JPEG 2000 Graustufen, RGB, CMYK, CIELab, YCbCr*
JBIG2* Strichzeichnung
Scitex CT Graustufen, CMYK
Photoshop Strichzeichnung, Graustufen, Indiziert, RGB, CMYK, CIELab, Schmuckfarben, Mehrkanal*
ICS CMYK
BMP Strichzeichnung, Indiziert, RGB
PNG Graustufen, Indiziert, RGB
PDF** Strichzeichnung, Graustufen, Indiziert, RGB, CMYK, CIELab, Schmuckfarben, Mehrkanal*
HELIOS Raster PDF Strichzeichnung, Graustufen, Indiziert, RGB, CMYK, CIELab, Schmuckfarben
DCS 1, DCS 2 CMYK, Schmuckfarben, Mehrkanal*
Raw RGB*

Tab. 3.1: Von ImageServer unterstützte Feindaten-Bildformate

* Kann derzeit nur gelesen werden
** Optional mit PDF HandShake

Tab. 3.1 listet alle Dateiformate (und die jeweils möglichen Farbmodi) auf, aus denen Layoutbilder erzeugt werden können. Tab. 3.2 zeigt nur solche Format-/Farbmodus-Kombinationen, für die auch eine Farbanpassung unterstützt wird. Wenn Sie also in Ihren Ausdrucken vorhersagbare Farbergebnisse erzielen wollen, sollten Sie für Ihre Bilddateien eines der Formate aus Tab. 3.2 verwenden. Tab. 3.3 listet die von ImageServer unterstützten Bilddateiformate auf.

Dateiformat Farbmodus
TIFF RGB, CMYK, Graustufen, CIELab, Mehrkanal (z. B. Hexachrome), YCbCr*
EPSF rasterbasierte Bilder RGB, CMYK, Graustufen, CIELab
EPSF objektbasierte Bilder Werden nicht unterstützt!
PICT RGB
JPEG RGB, CMYK, Graustufen, CIELab, YCbCr*
JPEG 2000 RGB, CMYK, Graustufen, CIELab, YCbCr*
JBIG2* Strichzeichnung
Scitex CT CMYK, Graustufen
Photoshop RGB, CMYK, Graustufen, CIELab, Mehrkanal*
ICS CMYK
BMP Strichzeichnung, Indiziert, RGB
PNG RGB, Graustufen
PDF** RGB, CMYK, Graustufen, CIELab, Mehrkanal*
HELIOS Raster PDF RGB, CMYK, Graustufen, CIELab
DCS 1, DCS 2 CMYK, Mehrkanal*
Raw RGB*

Tab. 3.2: Farbanpassung: Unterstützte Kombinationen Dateiformat/Farbmodus

* Kann derzeit nur gelesen werden
** Optional mit PDF HandShake
Dateiformat Typ Endung
Tagged Image File Format TIFF .tif, .tiff
JPEG or JFIF JPEG .jpg, .jpeg
JPEG 2000 JP2 .jp2, .jpx
JBIG2 JB2 .jb2, .jbig2
Encapsulated PostScript File EPSF .eps, .epsf
DCS 1 EPSF/DCS 1 .eps, .epsf
DCS 2 EPSF/DCS 2 .eps, .epsf
Binary Encapsulated PostScript File EPSF/BIN .eps, .epsf
Binary DCS 1 EPSF/DCS 1 BIN .eps, .epsf
Binary DCS 2 EPSF/DCS 2 BIN .eps, .epsf
Scitex CT Handshake Format ..CT .sct
Adobe Photoshop Format 8BPS .psd, .psb
Macintosh Picture Format PICT .pic
Macintosh Picture format Version 1 PICT/1 .pic
Macintosh Picture format Version 2 PICT/2 .pic
Macintosh Custom Icon Family Format MacIcon
Adobe Path Resource Format AdobePath
BMP BMP .bmp
Portable Network Graphics File Format PNGf .png
HELIOS Document Preview (XPPV) XPPV .xpv
Portable Document Format (rasterbasiert) PDF .pdf
Portable Document Format (objektbasiert) PDF/Vector .pdf
Unknown UNKN

Tab. 3.3: Dateiformate, Bildtypen und Dateiendungen

3.2.4 Eigenschaften einzelner Dateiformate

Bevor Sie mit Ihrem Bildbearbeitungsprogramm (oder Scanner bzw. Digitalkamera) ein Bild speichern, sollten Sie eine Entscheidung über das zu wählende Dateiformat treffen. Die Vor- und Nachteile der verschiedenen Dateiformate werden im Folgenden beschrieben.

Wichtig:

Bitte bedenken Sie, dass die Dateiformate unter verschiedenen Gesichtspunkten beurteilt werden müssen. Einige Eigenschaften eines bestimmten Formats können im Allgemeinen und in Bezug auf OPI positiv sein und gleichzeitig in Bezug auf die Farbanpassung Nachteile mit sich bringen!

Das von Ihnen für ein Feinbild gewählte Format bestimmt das Format des Layoutbildes. Nähere Erklärungen zu den verschiedenen Formaten von Layoutdateien finden Sie im Kapitel 3.2.6 „Dateiformate von OPI-Layoutbildern“.

TIFF
EPSF (rasterbasiert)
EPSF (objektbasiert)
PICT
JPEG
JPEG 2000
JBIG2
Scitex CT
Photoshop
BMP
PNG
DCS 1
DCS 2
PDF
HELIOS Raster PDF

3.2.5 Unterstützte Komprimierungsverfahren

ImageServer unterstützt mehrere Dateiformate für die Erzeugung von Layoutdateien auch dann, wenn die in diesen Dateien enthaltenen Daten komprimiert sind. Die Feinbilder bleiben komprimiert, aber die Komprimierung wird normalerweise nicht automatisch in die Layoutdaten übernommen. Wenn Sie möchten, dass die Layoutdateien ebenfalls komprimiert werden, können Sie HELIOS Admin oder entsprechende Parameter verwenden (Details hierzu finden Sie in den Kapiteln 4.1 „ImageServer Vorgaben“ und 6.1 „layout“. Tab. 3.4 enthält eine Liste der von ImageServer unterstützten Komprimierungsverfahren und deren Verwendung für die verschiedenen Dateiformate.

Dateiformat Komprimierungsverfahren
TIFF Compress°, CCITT RLE, CCITT G3 Fax, CCITT G4 Fax, JPEG, PackBits RLE, Flate (Zip)°
EPSF Compress***, CCITT RLE***, CCITT G3 Fax***, CCITT G4 Fax***, JPEG, Flate (Zip)
PICT*
JPEG JPEG
JPEG 2000 JPEG 2000°
JBIG2* JBIG2
Scitex CT Compress, CCITT RLE, CCITT G3 Fax, CCITT G4 Fax
Photoshop PackBits RLE
Photoshop PSB PackBits RLE°
ICS Compress***, CCITT RLE***, CCITT G3 Fax***, CCITT G4 Fax***
BMP PackBits RLE
PNG Flate (Zip)°
PDF** Compress, CCITT RLE, CCITT G3 Fax, CCITT G4 Fax, JPEG, JPEG 2000°, JBIG2, PackBits RLE, Flate (Zip)
HELIOS Raster PDF Compress, CCITT RLE, CCITT G3 Fax, CCITT G4 Fax, JPEG, JPEG 2000, JBIG2, PackBits RLE, Flate (Zip)
DCS 1, DCS 2 Compress***, CCITT RLE***, CCITT G3 Fax***, CCITT G4 Fax***, JPEG

Tab. 3.4: Komprimierungsverfahren in Abhängigkeit von Dateiformaten

* Kann derzeitig nur gelesen werden
** Optional mit PDF HandShake
*** Dieses Komprimierungsverfahren ist zulässig, verursacht aber Einschränkungen:
rasterbasierte Daten werden von ImageServer nicht mehr erkannt
° 16-bit-kompatibel

3.2.6 Dateiformate von OPI-Layoutbildern

Die von der OPI-Software erzeugten Layoutdateien liegen standardmäßig in Abhängigkeit des Farbraums und des Dateiformats der Feinbilder entweder im EPSF- oder im TIFF-Format vor.

EPSF-Layoutdateien

Der OPI-Server erzeugt EPSF Layoutdateien, wenn

TIFF-Layoutdateien

TIFF-Layoutdateien werden von jedem Feinbild erzeugt, das

Hinweis:

Zusätzliche Informationen über TIFF-Layoutdateien im nativen PDF-OPI-Workflow erhalten Sie im Kapitel „PDF-native OPI“ im PDF HandShake Handbuch.

EPSF- und TIFF-Layoutdateien

Im Folgenden diskutieren wir kurz die Unterschiede zwischen EPSF- und TIFF-Layoutdateien. Dieses Wissen kann Ihnen helfen zu entscheiden, welches Layoutdateiformat Sie benutzen wollen (Sie können dann einen geeigneten Farbmodus und ein geeignetes Dateiformat für Ihre Feinbilder wählen und so indirekt das gewünschte Layoutdateiformat bestimmen).

Es sind vor allem zwei Aspekte, die den Unterschied zwischen EPSF- und TIFF-Layoutdateien ausmachen:

Andere Layoutdateiformate?

In den meisten Fällen ist es sowohl komfortabel als auch sinnvoll, die voreingestellten Dateiformate für Layoutdateien (EPSF oder TIFF) zu verwenden. Trotzdem können Sie für Ihre Layoutdateien auch jedes andere Format wählen. Im Kapitel 5.2 „Ordnerspezifische OPI-Einstellungen festlegen“ finden Sie eine Anleitungen zur Einrichtung von individuellen Einstellungen auf Basis einzelner Ordner oder ganzer Volumes.

Farbmodi für Layoutdateien

Die Farbmodi der Feinbilder werden nicht an die Layoutbilder weitergegeben. Normalerweise werden Layoutbilder im Euroskala- oder SWOP-CMYK-Farbmodus erzeugt, um das Drucken von Farbauszügen aus den Satzprogrammen zu ermöglichen. Für besondere Arbeitsabläufe kann es auch sinnvoll sein, den RGB- oder Lab-Farbmodus für Layoutbilder zu wählen (Weitere Detailinformationen finden Sie unter dem Stichwort Layoutfarbe in Kapitel 4.1 „ImageServer Vorgaben“).

3.3 Programme, OPI-Kommentare und Modifikationen

3.3.1 OPI-kompatible Programme

ImageServer benötigt zwei Arten von OPI-kompatiblen Programmen, nämlich:

Bildbearbeitungsprogramme

Die meisten Scan-Systeme und Bildbearbeitungsprogramme sind OPI-kompatibel, soweit es die Eingabeseite betrifft. Sie bieten alle die Möglichkeit, zumindest ein oder zwei der Dateiformate zu erzeugen, die von ImageServer unterstützt werden (z. B. TIFF-RGB oder pixelbasiertes EPSF-CIELab). Eines der meistverwendeten Bildbearbeitungsprogramme ist Adobe Photoshop – ImageServer unterstützt das Photoshop-Format.

Satzprogramme

Streng genommen müssen OPI-kompatible Satzprogramme zwei unterschiedliche Voraussetzungen erfüllen: Sie müssen Layoutbilder importieren/platzieren können. Und sie müssen OPI-Kommentare, die dem Adobe-OPI-Standard entsprechen, schreiben und in den PostScript-Datenstrom eines Druckauftrags einfügen.

Es gibt allerdings eine Ausnahme von dieser Regel: Satzprogramme, die EPSF-Layoutdateien importieren können, sind quasi-OPI-kompatibel, auch wenn sie keine OPI-Kommentare generieren. Eine Besonderheit von EPSF-Layoutdateien ist, dass ihr Inhalt nicht von Programmen modifiziert werden kann. Wenn eine EPSF-Layoutdatei schon OPI-Kommentare enthält, z. B. einen Verweis auf den Speicherort des Feinbildes, dann werden diese Kommentare bewahrt und beim Drucken in die PostScript-Datei übertragen.

Hinweis:

Einige Satzprogramme, die vollständig OPI-kompatibel sind, stellen im jeweiligen Druckdialog OPI-Optionen wie „TIFF auslassen“ und „TIFF & EPS auslassen“ zur Verfügung. Damit bietet sich die zusätzliche Möglichkeit, Druckaufträge zu beschleunigen, wenn mit OPI gearbeitet wird. Näheres hierzu finden Sie in Kapitel 5.6 „OPI-Druckoptionen – Drucken aus QuarkXPress und InDesign“.

Die am häufigsten benutzten Satzprogramme, die voll OPI-kompatibel sind, werden in Tab. 3.5 aufgelistet.

Programm Mac & Windows PC
QuarkXPress 3.1-9
InDesign ab 1.0

Tab. 3.5: OPI-kompatible Satzprogramme

Andere Programme wie CorelDraw, FrameMaker, Word und MS Publisher können ebenfalls in die Gestaltung von Dokumenten mit Text und Bildern involviert sein. Sie sind allerdings streng genommen nicht für die Satzgestaltung in Vorstufen-Umgebungen gedacht. Diese Programme können allenfalls als quasi-kompatibel zu OPI gelten, wenn sie die Möglichkeit bieten EPSF-Layoutdateien zu importieren.

Die gleichen Einschränkungen gelten auch für Satzprogramme auf UNIX Systemen. Die meisten dieser Programme sind in der Lage, EPSF-Layoutdateien zu importieren und können im Zusammenhang mit ImageServer benutzt werden.

3.3.2 Unterstützte Bildmodifikationen und OPI-Kommentare

Bildmodifikationen

Verschiedene Satzprogramme bieten jeweils unterschiedliche Optionen zur Bildmanipulation. Je nach verwendetem Programm können Sie Bilder beispielsweise verschieben, skalieren, drehen, scheren, spiegeln, einfärben oder beschneiden. Außerdem ist es möglich, für Bilder einen Beschneidungspfad anzulegen oder sie auf Überdruckend zu stellen. Sämtliche dieser Modifikationen werden von ImageServer unterstützt und automatisch während der Druckausgabe auf die Feinbilder angewandt.

Wichtig:

Die Definition von Transparenzen für Graustufen- und Farbbilder sind die einzigen Modifikationen, die aufgrund von Einschränkungen in den OPI-Spezifikationen von ImageServer nicht unterstützt werden. Mit Hilfe des PDF-nativen OPI-Workflows, der im PDF HandShake Handbuch beschrieben ist, lassen sich Transparenzen jedoch nutzen.

OPI-Kommentare

Wenn Sie aus einem Satzprogramm einen Druckauftrag starten, benötigt der OPI-Server verschiedene Informationen über die im Dokument enthaltenen Bilder. Es gibt einige OPI-PostScript-Kommentare, die zu einer vollständigen Bildbeschreibung beitragen. Einige Kommentare dienen nur zur eindeutigen Identifizierung des Feinbilds. Andere werden verwendet, um die auf das platzierte Layout angewandten Änderungen zu beschreiben.

Beispielsweise beschreiben die Kommentare „%ALDImageDimensions“ und „%ALDImagePosition“ die Größe und Position eines Bildes und zeigen somit auch an, ob das Layoutbild bewegt oder skaliert wurde.

Bild- und Beschneidungspfade

In Photoshop kann die äußere Begrenzung eines ausgewählten Bereichs als vektorbasierte Begrenzung, auch Pfad genannt, gespeichert werden. In einer Photoshop-Datei können mehrere Pfade definiert und gespeichert werden. Einer dieser Pfade kann als Beschneidungspfad ausgewählt werden. Ein Beschneidungspfad kann einen Teilbereich des Bildes maskieren, so dass nur der maskierte Bereich im Ausdruck zu sehen ist. Einige Satzprogramme können diese Pfade erkennen und verwenden, allerdings hängt das genaue Verhalten vom verwendeten Programm und vom Dateiformat ab. So können einige Programme TIFF-Dateien, die einen Beschneidungspfad enthalten, nicht bearbeiten, während andere Programme diese vollständig unterstützen. ImageServer kann, je nach Einstellung, Layoutdateien generieren, die den Anforderungen an Ihr Satzprogramm und Ihre Zwecke genügen.

Mehrere Photoshop-Pfade

ImageServer unterstützt mehrere Pfade, von denen jeder einzelne als aktiver Beschneidungspfad definiert werden kann. Die Pfade werden in die konvertierte Datei übernommen. Bei Layoutbildern werden alle Pfade übernommen, falls kein Beschneidungspfad vorhanden ist. Gibt es einen Beschneidungspfad, wird nur dieser übernommen. Pfade, die in Photoshop angelegt wurden, können in bereits existierende Dateien exportiert bzw. importiert werden. Dadurch kann der Anwender Bilder mit mehreren Pfaden für unterschiedliche Aufträge wiederverwenden (siehe auch Abschnitt -o ImportMask <string:None> in Kapitel 6.1.8 „Optionen für die Bildkonvertierung“ und in Kapitel 6.1.12 „Verknüpfungsoptionen“). In Satzprogrammen wie QuarkXPress oder InDesign können Sie einen definierten Pfad als aktiven Beschneidungspfad auswählen.

TIFF-Dateien mit Beschneidungspfaden

Beschneidungspfade können in einem Bildbearbeitungsprogramm auf TIFF-Bilder angewandt werden. Obwohl diese Bilder richtig gedruckt und der Beschneidungspfad korrekt angewandt werden, können einige Satzprogramme einen TIFF-Beschneidungspfad nicht anzeigen. In diesem Fall funktionieren Einstellungen wie „Objekt umfließen“ nicht richtig. Deshalb erzeugt ImageServer von TIFF-Feinbilddateien, die einen Beschneidungspfad enthalten, normalerweise eine EPSF-Layoutdatei. Ein Satzprogramm kann dann den Beschneidungspfad anzeigen und richtig drucken.

Wenn Ihr Satzprogramm die Eigenschaft besitzt (z. B. QuarkXPress oder InDesign) Beschneidungspfade von TIFF-Dateien anzuzeigen, dann können Sie sowohl EPSF-als auch TIFF-Layoutdateien verwenden. Manche Programme bieten sogar die Möglichkeit, in TIFF-Dateien einen Beschneidungspfad zu modifizieren oder neu hinzuzufügen. Wenn Sie diese Eigenschaft nutzen wollen, dann sollten die Layoutbilder im TIFF-Format erzeugt werden (siehe Kapitel 5.2 „Ordnerspezifische OPI-Einstellungen festlegen“). In TIFF-Layoutbildern werden immer alle Pfade aus den Feindaten übernommen.

PC-EPSF-Dateien mit Beschneidungspfaden

Im Gegensatz zu Mac-EPSF-Dateien enthalten die PC-EPSF-Dateien eine TIFF-Bildschirmvorschau des jeweiligen Bildes (statt einer PICT-Vorschau).

Hinweis:

Zur Erzeugung von PC-EPSF-Layoutdateien siehe auch Kapitel 4.2 „Volumeeinstellungen“.

EPS-Layoutdateien mit Beschneidungspfaden

Einige Satzprogramme bieten keine Unterstützung für TIFF-Bilder, die einen Beschneidungspfad enthalten. Bei der Verwendung solcher Programme sollten Sie EPS-Layoutbilder benutzen (Standardeinstellung). In diesem Fall müssen Sie angeben, ob bei der serverbasierten Bildersetzung der vom Bildbearbeitungsprogramm oder der vom Satzprogramm definierte Beschneidungspfad verwendet werden soll. Weitere Informationen dazu finden Sie in Kapitel 3.3.3 „Beschneidungspfade aus einem Satzprogramm“.

3.3.3 Beschneidungspfade aus einem Satzprogramm

Es kann zu ungewollten Ergebnissen aufgrund von Überschneidungen führen, wenn in einem Satzprogramm an einem Pixelbild, welches bereits Beschneidungspfad-Informationen enthält, Änderungen vorgenommen werden. HELIOS Admin bietet eine Option, die den Server dazu veranlasst, in Rasterbildern enthaltene Maskierungen zu ignorieren (siehe Option Beschneidungspfade für Bitmap-Bilder während der Ausgabe ignorieren in Abb. 3.2). In diesem Fall kann im Satzprogramm QuarkXPress, InDesign usw. ein Beschneidungspfad definiert werden. Diese Option kann über eine spezielle Ordnernamenskonvention auch für einzelne Ordner eingestellt werden (weitere Informationen finden Sie in Kapitel 5.2 „Ordnerspezifische OPI-Einstellungen festlegen“).

HELIOS Admin Präferenzen <code>Layouteinstellungen</code>

Abb. 3.2: HELIOS Admin Präferenzen Layouteinstellungen

Hinweis:

Mehrfache Photoshop-Pfade werden in Layoutdateien sowie umgewandelte Dateien migriert. Photoshop-Pfade können in existente Dateien exportiert bzw. importiert werden. Auf diese Weise kann der Kunde die Bilder wiederverwenden und verschiedene Beschneidungspfade für verschiedene Aufträge benutzen.

Tab. 3.6 zeigt die Kompatibilität von Satzprogrammen und dem verwendeten Layoutdateiformat.

Satzprogramm Kompatibilität mit Pfaden
InDesign ab CS1 TIFF-Layout, JPEG-Layout, EPS-Layout, EPS-Layout mit Standardpfad
QuarkXPress 4-9 TIFF-Layout, JPEG-Layout, EPS-Layout

Tab. 3.6: Kompatibilität von Satzprogrammen mit Pfaden

Zur Sicherheit sollten Sie immer die ordnerspezifische Option “%x” (siehe Kapitel 5.2 „Ordnerspezifische OPI-Einstellungen festlegen“) verwenden oder die Option Beschneidungspfade für Bitmap-Bilder während der Ausgabe ignorieren aktiviert haben.

3.3.4 Zusätzliche Kanäle in Rasterbildern

Die ImageServer Software erkennt und unterstützt zusätzliche Kanäle (z. B. Hexachrome, Schmuckfarben oder Alphakanäle) Alle zusätzlichen Kanäle werden als Schmuckfarbenkanäle definiert.

Es ist häufig erforderlich, zusätzliche Kanäle zu ignorieren und nur die normalen Druckkanäle z. B. CMYK, RGB oder CIELab zu verwenden. Viele Satzprogramme ignorieren zusätzliche Kanäle um mit dem Ausdruck kompatibel zu sein. Wenn Sie aus einem solchen Programm ausdrucken, dann bietet die ImageServer Software die Möglichkeit, zusätzliche Kanäle für den gesamten Server (siehe Option Zusätzliche Kanäle für Bitmap-Bilder ignorieren in Abb. 3.2) oder für einzelne Ordner zu ignorieren (weitere Informationen hierzu finden Sie in Kapitel 5.2 „Ordnerspezifische OPI-Einstellungen festlegen“).

3.4 Ausgabegeräte

PostScript Level 1&2, PostScript 3

Die ImageServer Software benötigt für die Ausgabe PostScript-fähige Geräte. Es gibt drei unterschiedliche Arten von PostScript-RIPs: Level 1-, Level 2- und PostScript-3-kompatible Geräte.

Die Level 2- und PostScript-3-Spezifikationen sind nach den Level 1-Spezifikationen entwickelt worden und bieten einen wesentlich größeren Funktionsumfang. Dazu zählen unter anderem die Unterstützung für verschiedene Farbräume wie CMYK, RGB und CIE-basierende Farbräume sowie Möglichkeiten zur Farbanpassung und Transformation in CMYK.

PPD-Dateien

Verschiedene Drucker verhalten sich unterschiedlich und besitzen voneinander abweichende Eigenschaften. PPD-Dateien enthalten eine umfassende Druckerbeschreibung – wovon der unterstützte PostScript Level nur ein Aspekt ist. Die ImageServer Software (wie jede andere Software auch) bezieht sich auf die PPD-Datei, um Informationen über die Eigenschaften des Ausgabegeräts zu bekommen. Achten Sie also darauf, dass Sie immer eine korrekte zu Ihrem Ausgabegerät passende PPD-Datei verwenden, um eine qualitativ hochwertige Druckausgabe zu erzeugen. Weitere Details zu diesem Thema finden Sie im HELIOS Base Handbuch.

Ist der PostScript Level für ImageServer interessant?

Wenn Sie mit der ImageServer Software drucken, dann übernimmt unsere Software normalerweise die Separation nach CMYK. Spezielle Separationsmodule im RIP werden nicht benötigt. Die Qualität von Druckaufträgen ist also nicht vom endgültigen Ausgabegerät abhängig. Es macht keinen Unterschied, ob Sie einen Level 1-, Level 2- oder PostScript-3-Drucker verwenden.

Es ist aber auch möglich, die Separation dem PostScript-RIP zu überlassen. In diesem Fall müssen Sie den Lab D65 Farbraum als Ausgabefarbraum auswählen (weitere Informationen finden Sie unter dem Stichwort Standard-Druckerprofil in Kapitel 4.4 „ICC-Druckereinstellungen“). Außerdem brauchen Sie ein Level 2- oder PostScript-3-fähiges Ausgabegerät. Das RIP wird dann mit einem bestimmten CRD (Color Rendering Dictionary) initialisiert und verwendet dieses um den Druckauftrag nach CMYK zu separieren. Dieser Ablauf kann sinnvoll sein, wenn Sie Ihre Dokumente (z. B. ein Magazin) an verschiedenen Standorten produzieren. Ihr Dokument ist in diesem Fall noch nicht für ein bestimmtes Ausgabegerät separiert und der Lab D65-Farbraum ist geräteunabhängig. Die unterschiedlichen RIPs wandeln die Farbdaten in den Farbraum des jeweiligen Druckers oder der Druckmaschine um und die Ergebnisse sollten identisch sein. Bitte berücksichtigen Sie, dass dieser Ablauf keinen verlässlichen Proofdruck zulässt (weitere Details zum Thema Proof finden Sie im Anhang B „Farben, Farbanpassung, Proofdruck – Grundkonzepte“.

3.5 Modifikation von Farbmodi durch ImageServer

Wenn Sie ein Bild mit einer Bildbearbeitungssoftware retuschieren, dann legen Sie für das Bild einen Farbmodus fest. Dieser Farbmodus bleibt für das Feinbild erhalten. Er wird aber nicht auf das Layoutbild übertragen. Und auch beim Drucken könnte der Farbmodus verändert werden, d. h. das Bild könnte in den Farbraum des Ausgabegeräts transformiert werden.

Im Folgenden beschreiben wir kurz, wie ImageServer Farbmodi behandelt und modifiziert, so dass Sie sich nicht mehr darum kümmern müssen.

Farbmodi zum Drucken

Der von der OPI-Software für die Druckausgabe ausgewählte Farbmodus hängt davon ab, ob Sie composite oder separiert ausgeben und ob Sie Farbmanagement aktiviert haben oder nicht. Der Farbmodus des Feinbildes ist unerheblich, außer wenn es sich um Strich- oder Graustufenbilder handelt. Diese beiden Farbmodi bleiben beim Drucken erhalten.

Beachten Sie bitte, dass der Farbraum von Rasterbildern, die vom OPI-Server ersetzt werden, wechseln kann. Alle anderen Bilder bleiben unverändert. Bei jeder Farbraumwandlung wird das ICC-Profil einer jeden einzelnen Bildquelle angewandt. Gibt es kein Profil für die Quelldatei, so werden die Servervorgaben benutzt. Nähres dazu finden Sie in den Kapiteln 4.1 „ImageServer Vorgaben“ und 9.1 „ImageServer Präferenzen“).

Farbmodi für Layoutbilder

Sie können für die Layoutdateien einen Farbraum auswählen. Sie können dabei zwischen CMYK, RGB und CIELab wählen (weitere Details finden Sie unter dem Stichwort Layoutfarbe in Kapitel 4.1 „ImageServer Vorgaben“). Die OPI-Software verwendet normalerweise den Farbraum Euroskala-CMYK, damit Satzprogramme die Layoutbilder separiert ausgeben können.

3.6 Anwendung von Farbanpassungen durch ImageServer

Die Einstellungen für die Farbanpassung können für jede Druckerwarteschlange, die Sie auf dem Server eingerichtet haben, variieren. Im Prinzip aktivieren Sie die ImageServer CMM (Color Matching Module), sobald Sie ein ICC-Druckerprofil für die jeweilige Druckerwarteschlange auswählen (siehe auch 4.3 „OPI-Einstellungen für Druckerwarteschlangen“).

In einigen bestimmten Situationen führt die ImageServer Software Farbanpassungen im Hintergrund durch, auch wenn diese nicht explizit aktiviert wurden. Diese Situationen sind im Folgenden beschrieben (bitte beachten Sie, dass Sie das Volume „ICC-Profiles“ nicht löschen dürfen, da sonst die indirekte Farbanpassung blockiert und gleichzeitig OPI insgesamt deaktiviert würde).

Das Farbanpassungsmodul ist aktiv …

Für eine korrekte Farbanpassung benötigt die ImageServer Software ein ICC-Profil auf der Ausgabeseite (Druckerprofil) und ein ICC-Profil auf der Eingabeseite (Bildprofil). Sie müssen also jedem Feinbild, das Sie mit vorhersagbaren Farben drucken wollen, ein Bildprofil zuordnen. Zusätzlich müssen Sie dafür sorgen, dass Ihre Layoutbilder mit Profilen verknüpft sind, wenn Sie Layoutbilder ausdrucken wollen (siehe auch Kapitel 5.3 „Bilder mit ICC-Profilen verknüpfen“).

Eine allgemeine Übersicht zum Thema ICC-basierte Farbanpassung sowie Beispiele für spezielle Zwecke finden Sie in den Kapiteln B „Farben, Farbanpassung, Proofdruck – Grundkonzepte“ und C „ImageServer und Farbräume“.

3.7 Suchstrategien und Bildersetzung durch ImageServer

Immer wenn Sie ein Dokument aus einem Satzprogramm drucken, muss die OPI-Software die Bilder lokalisieren und finden, die die Layoutbilder ersetzen sollen, die Sie für den Gestaltungsprozess verwendet haben. Bei den für die Bildersetzung notwendigen Bildern kann es sich entweder um die Feinbilder oder um die Layoutbilder selbst handeln (In diesem Fall geben Sie das Dokument mit Layoutbildern aus).

Wenn Sie keine Layoutbilder verwenden sondern Feinbilder in Ihr Dokument importieren, dann erfolgt für den Druck normalerweise keine Bildersetzung. Sie können eine Bildersetzung auch für Feindaten aktivieren, wenn Sie die Option Replace Images für die aktuelle Druckerwarteschlange auf All setzen (siehe auch Kapitel 4.3 „OPI-Einstellungen für Druckerwarteschlangen“).

Wichtig:

Beachten Sie bitte, bei der Nutzung der OPI-Bildersetzung von einem Windows-System aus die 3-buchstabige Namenserweiterung beizubehalten. Dabei ist jede Namenserweiterung zulässig, die durch Photoshop für Windows unterstützt wird!

Suchstrategien

Die ImageServer Software verfügt über komplexe Suchstrategien für die Bildersetzung. Die Software kann Bilder sogar dann finden, wenn Sie diese verschoben oder umbenannt haben – solange sie auf demselben Servervolume bleiben.

Bitte beachten Sie, dass die Suchprozeduren automatisch während des Druckvorgangs gestartet werden. Wenn Sie wollen, dass OPI fehlende Bilddateien meldet, vergewissern Sie sich, dass die Option Bilder prüfen aktiviert ist (Vorgabeeinstellung), wenn Sie die Druckereinstellungen vornehmen (siehe auch Abb. 4.6 in Kapitel 4.3 „OPI-Einstellungen für Druckerwarteschlangen“). Fehlende Bilder halten dann den Druckauftrag automatisch an. Ist die Option Bilder prüfen ausgeschaltet, werden die Dokumente mit leeren Flächen oder Layoutbildern an den Stellen gedruckt, wo die zugehörigen Feinbilder nicht gefunden wurden.

Hinweis:

Sie können die HELIOS „Fehler“-Druckerwarteschlange nutzen, um fehlerhafte Druckaufträge zwischenzuspeichern und erneut auszudrucken (siehe HELIOS Base Benutzerhandbuch).


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HELIOS Handbücher 1. April 2020