HELIOS Print Preview 1.1 Benutzerhandbuch


6 Referenz-Teil
Print Preview durch Verändern von "atalk.conf"
konfigurieren
Um Probleme zu verhindern, empfehlen wir grundsätzlich, das Programm EtherShare Admin für Änderungen in Konfigurationen einzusetzen. Speziell im Fall der Einstellungen für Drucker-Warteschlangen akzeptiert Admin nur sinnvolle Parameterwerte und erzeugt immer syntaktisch korrekte Einträge in der zentralen EtherShare-Konfigurationsdatei "atalk.conf".
Allerdings können manche selten genutzten Parameter und Schalter nur durch manuelles Hinzufügen in die Datei "atalk.conf" aufgenommen werden. Print Preview verfügt auch über ein paar Parameter dieser Art.
Zugriff auf "atalk.conf"
Bitte beachten Sie, dass Sie Schreibrechte benötigen, um Änderungen, die Sie in der Datei "atalk.conf" vorgenommen haben, auch sichern zu können.
Auf einem UNIX Computer können Sie einen UNIX Editor wie "vi" einsetzen, um die Datei "atalk.conf" zu öffnen und zu editieren. (Sie finden die Datei in unserem EtherShare-Verzeichnis. In der Standard-Installation ist dies das Verzeichnis "$ESDIR/conf") Auf einem Macintosh können Sie das Programm EtherShare Admin starten, dann mit gedrückter Wahltaste das Listen-Menü öffnen und den Befehl atalk.conf bearbeiten auswählen. Halten Sie die Wahltaste solange gedrückt, bis sich das Textfenster geöffnet hat.

Wichtig: Machen Sie es sich zur Angewohnheit vor allem das Drucker-Listenfenster aber auch alle anderen Listenfenster zu schließen bevor Sie die Datei "atalk.conf" verändern. Sonst kann es passieren, dass die von Ihnen in der Datei "atalk.conf" neu eingetragenen Parameter wieder verlorengehen, sobald Sie eine Konfiguration über ein Listenfenster ändern (etwa die Einstellungen einer bestehenden Warteschlange im
Drucker > Einstellungen-Dialog verändern).

Syntax-Konventionen
Die Syntax-Konventionen für die Datei "atalk.conf" sind:
Parametername="Wert" (oder)
Parametername="Werte" durch Leerzeichen getrennt
Einstellung
Alle Parameter- und Einstellung-Namen dürfen nur mit Kleinbuchstaben geschrieben werden, genauso wie sie in der untenstehenden "Parameterliste" und in dem Beispiel in Abb. 28 am Ende dieses Kapitels aufgeführt sind. Werte können entweder Zeichenketten oder Integer sein, letztere benötigen keine Angabe der Einheit.
Parameterliste
Die ersten sechs Parameter in dieser Liste sind auch im EtherShare Admin Drucker > Einstellungen-Dialog zugänglich. Sie sind im Abschnitt Parameter für die Vorschau-Dateien in Kapitel 5.1.2 "Druckvorschau-Warteschlange einrichten" beschrieben.
[no]separation
(Entspricht der Admin-Option Auszüge einfügen)
Mit diesem Parameter bestimmen Sie, ob Voransichten der Auszüge in die Datei eingefügt werden oder nicht.
Die Voreinstellung ist noseparation.
[no]combine
(Entspricht der Admin-Option Farbansicht einfügen)
Über diesen Parameter wird das Einfügen bzw. Weglassen einer "composite"-Darstellung (Farbvoransicht) in der Druckvorschau gesteuert.
Die Voreinstellung ist combine.
[no]wait
(Entspricht der Admin-Option Nicht an Hold Queue weiterleiten)
Die Option wait veranlasst Print Preview die Vorschau-Dateien in der Druckvorschau-Warteschlange zu halten, anstatt sie an eine "Hold Queue"-Warteschlange weiterzuleiten. Die Voreinstellung ist wait. Die Option nowait muss gesetzt werden, wenn Sie die automatische Weiterleitung von Druckaufträgen aktivieren wollen.
[no]antialias
(Entspricht der Admin-Option Antialias)
Der Parameter kontrolliert, ob eine Glättung von Konturen bei der Erstellung der Vorschau durchgeführt wird oder nicht. Die Voreinstellung ist antialias. Der Parameter sollte nur dann ausgeschaltet werden, wenn sie die Druckvorschau-Dateien erneut ausgeben wollen, z. B. über einen nicht PostScript-fähigen Drucker (Vergleiche Kapitel 5.4.3 "Eine Druckvorschau auf einem nicht PostScript-fähigen (Proof)-Drucker ausgeben").
resolution=int (in dpi)
(Entspricht der Admin-Option Auflösung)
Hier können Sie die Auflösung eingeben, die Sie für Ihre Vorschau-Dateien haben wollen. Die Voreinstellung ist
72 dpi, was der Standardeinstellung beim Monitor entspricht). Sie können einen höheren Wert angeben, wenn sie die Druckvorschau-Dateien erneut ausgeben wollen, z. B. über einen nicht PostScript-fähigen Drucker (Vergleiche Kapitel 5.4.3 "Eine Druckvorschau auf einem nicht PostScript-fähigen (Proof)-Drucker ausgeben").
pdfcompression="string"
(Entspricht der Admin-Option Komprimierung)
Erlaubte Zeichenketten zur Festlegung der Komprimierung in Print Preview sind none, zip und jpeg. Die Voreinstellung ist none. zip ist die beste Wahl, da sie verlustfreie Komprimierung garantiert. jpeg steht für JPEG-Komprimierung (die Qualität hängt von jpegquality=int, siehe unten, ab).
jpegquality=int
Die Qualität der JPEG-Komprimierung von Druckvorschaudateien kann in der Datei "atalk.conf" im Bereich 1...100 gewählt werden. Dabei gibt es folgende Entsprechungen zum Menü Komprimierung im EtherShare Admin:
JPEG niedrige Qualität 20
JPEG mittlere Qualität 50
JPEG hohe Qualität 75
JPEG maximale Qualität 100
Die Voreinstellung ist 75 (JPEG hohe Qualität)
[no]thumbnails
Im Gegensatz zu Acrobat Exchange kann die Reader Software keine Miniaturvorschaubilder erzeugen. Aus diesem Grunde legt Print Preview für alle Seiten, die Sie ausgegeben haben, Miniaturvorschaubilder an. So können Sie die Option Anzeige Miniaturvorschaubilder und Seiten im Acrobat Reader nutzen, wenn Sie die Druckvorschau überprüfen. Die Voreinstellung ist thumbnails. nothumbnails stellt die Erzeugung von Miniaturvorschaubildern ab.
thumbnailresolution=int (in dpi)
Sie können die Auflösung für die Miniaturvorschaubilder festlegen. Die vorgegebene Auflösung ist 8 dpi.
[no]ppdlanguagelevel
Print Preview nutzt für die Interpretation des PostScript-Codes den PostScript-Level, der in der PPD-Datei der ausgewählten Drucker-Warteschlange angegeben ist. Für den Fall, dass keine PPD-Datei zugeweisen ist, wird Level 1 als Voreinstellung verwendet. Die Option noppdlanguagelevel veranlasst Print Preview dazu, den Eintrag aus der PPD-Datei zu ignorieren und statt dessen die Voreinstellung PostScript Level 1 zu nutzen. Siehe auch die Option languagelevel=int unten.
languagelevel=int
Mit dieser Option können Sie Print Preview dazu veranlassen einen bestimmten PostScript Level zu verwenden. Mögliche Werte sind 1 und 2. Wenn Sie eine Voreinstellung für die Option languagelevel machen, dann überschreibt dies den aus der PPD-Datei ausgelesenen Wert. Außerdem wird die Voreinstellung noppdlanguagelevel
- wenn sie gemacht ist - missachtet.
[no]logpserrors
Normalerweise werden PostScript-Fehler - wenn sie überhaupt auftreten - in die Drucker-Logdatei geschrieben (Die Voreinstellung ist logpserrors). Sie können die Protokollierung von PostScript-Fehlern ausschalten, indem Sie die Option nologpserrors setzen.
swopcrd
Eine Druckvorschau-Warteschlange kann als ein RGB- oder CMYK-PostScript-Gerät verstanden werden. Wenn ein Druckauftrag in einer Druckvorschau-Warteschlange in Rasterpunkte umgerechnet wird, dann benötigt die Software ein sogenanntes "Color Rendering Dictionary" (CRD), um die in PostScript kodierten CIE-basierten Farben umzurechnen. Zwei unterschiedliche CRDs werden immer initialisiert - eines für die Umrechnung von CIE-basierten Farben in RGB und ein Zweites für die Umrechnung von CIE-basierten Farben in CMYK. Das RGB CRD entspricht dem EBU-RGB, während das CMYK CRD Euroskala beschreibt. Die swopcrd-Einstellung kann dazu verwendet werden, den CMYK-Standard von Euroskala auf SWOP abzuändern. Besonders amerikanische Kunden sollten diese Einstellung verwenden.
vmsize=int (in Bytes)
Dieser Parameter kontrolliert den Speicherbedarf des vir-tuellen RIP in Print Preview. Die Voreinstellung liegt bei 10 MB. Sie sollten den Parameter nur dazu verwenden, einen höheren Wert anzugeben - kleinere Werte werden nicht empfohlen. Um die Funktionsweise von Print Preview zu garantieren, sollten Sie niemals einen Wert kleiner als 5 MB festlegen.
gvmsize=int (in Bytes)
Dieser Parameter kontrolliert den globalen Speicherbedarf des virtuellen RIPs in Print Preview. Die Voreinstellung liegt bei 2.5 MB. Sie sollten den Parameter nur dazu verwenden, einen höheren Wert anzugeben - kleinere Werte werden nicht empfohlen. Um die Funktionsweise von Print Preview zu garantieren, sollten Sie niemals einen Wert kleiner als 1 MB festlegen.
[no]infopage
In der Standardeinstellung erzeugt Print Preview für jeden Druckauftrag in einer Druckvorschau-Warteschlange eine Titelseite und fügt diese in die Vorschau ein. Mit der Einstellung noinfopage kann das Einfügen einer Titelseite in jede Druckvorschau abgeschaltet werden.
pdfdir="string"
Sie können diesen Parameter benutzen, um neu angelegte Druckvorschau-Dateien automatisch in das Verzeichnis "$pdfdir" auf dem Server zu sichern. "String" muss einen kompletten UNIX-Pfadnamen enthalten, z.B. pdfdir=/
helios/views
.. Die Option Nicht an Hold Queue weiterleiten (respektive der Parameter wait) wird ignoriert, wenn die Option pdfdir gesetzt ist. Die "Halten"-Warteschlange enthält einen symbolischen Link zur Druckvorschau-Datei, die im Verzeichnis"$pdfdir" liegt.

Hinweis: Wenn der Druckauftrag aus dem Verzeichnis "$pdfdir" gelöscht oder umbenannt wird, funktioniert der Link nicht mehr und eine Fehlermeldung könnte erscheinen.

[no]pdfresolve
Wenn eine Datei mit der Einstellung nopdfresolve in eine Druckvorschau-Warteschlange gedruckt wird, bleibt der Druckauftrag "unberührt" und wird ohne Änderung weitergeleitet.
Die Voreinstellung ist pdfresolve.
pdfprefix=
"string"
Dieser Parameter wird nur dann ausgewertet, wenn auch der Parameter Sie können diesen Parameter benutzen, um neu angelegte Druckvorschau-Dateien automatisch in das Verzeichnis "$pdfdir" auf dem Server zu sichern. "String" muss einen kompletten UNIX-Pfadnamen enthalten, z.B. pdfdir=/ helios/views.. Die Option Nicht an Hold Queue weiterleiten (respektive der Parameter wait) wird ignoriert, wenn die Option pdfdir gesetzt ist. Die "Halten"-Warteschlange enthält einen symbolischen Link zur Druckvorschau-Datei, die im Verzeichnis"$pdfdir" liegt. gesetzt ist. Über die Angabe einer "Zeichenkette" können Sie einen Namens-Prefix angeben, den alle Druckvorschau-Datei bekommen, die in dem angegebenen Verzeichnis gesichert werden. Auf diese Weise können Sie Druckvorschau-Dateien von mehreren verschiedenen Druckvorschau-Warteschlange, die in dem selben Verzeichnis gesichert werden, sicher auseinanderhalten.
pdfnotifyprog=
"string"
Dieser Parameter wird nur dann ausgewertet, wenn auch der Parameter Sie können diesen Parameter benutzen, um neu angelegte Druckvorschau-Dateien automatisch in das Verzeichnis "$pdfdir" auf dem Server zu sichern. "String" muss einen kompletten UNIX-Pfadnamen enthalten, z.B. pdfdir=/ helios/views.. Die Option Nicht an Hold Queue weiterleiten (respektive der Parameter wait) wird ignoriert, wenn die Option pdfdir gesetzt ist. Die "Halten"-Warteschlange enthält einen symbolischen Link zur Druckvorschau-Datei, die im Verzeichnis"$pdfdir" liegt. gesetzt ist. Sie können über den Parameter pdfnotifyprog einen Pfad eingeben, der auf ein UNIX-Programm verweist. Diese Programm wird nach der erfolgreichen Beendigung eines Druckauftrages automatisch gestartet. "Zeichenkette" muss ein vollständiger UNIX-Pfadname sein.

Hinweis: Druckvorschau-Dateien, die in einen UNIX-Verzeichnis gesichert werden (indem der Parameter pdfdir=
"string"
verwendet wird), bekommen automatisch die Dateinamens-Erweiterung .pdf.

Beispiel
Das Beispiel in Abb. 28 zeigt eine auf einem Macintosh geöffnete "atalk.conf"-Datei. Die letzten beiden Zeilen enthalten alle Parameter und Einstellungen, die für die Druckvorschau-Warteschlange "Druckvorschau_Offset" auf dem Server "Helios-Publishing-Server" gesetzt wurden.
Abb. 28: Konfiguration von Parametern für Druckvorschau-Warteschlangen in der Datei "atalk.conf"


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