EtherShare UB+ Benutzerhandbuch


7 Der PAP-Druckserver

Dieses Kapitel behandelt die EtherShare Druckerdienste über AppleTalk und HELIOS TCP mit dem "papif" als Ausgabeschnittstelle. Weitere Ausgabeschnittstellen werden in Kapitel 15.1 "The HELIOS printing system" im Base Handbuch beschrieben.

Mit einer geeigneten Konfiguration k�nnen alle Eingabe- und Ausgabe-Optionen miteinander kombiniert werden.

7.1 Die Programme des Druckservers

papsrv

"papsrv" implementiert die PAP- Funktionalit�t (Printer Access Protocol) des Druckservers. PAP wird in AppleTalk-Netzwerken f�r die Kommunikation mit den meisten Druckertypen und Druckservern oder f�r das Drucken �ber HELIOS TCP verwendet (siehe Kapitel 7.3�"HELIOS TCP/IP-Druckererweiterung"). Nachdem das Programm "papsrv" gestartet wurde, wartet es auf Druckanfragen. Ein ankommender Druckauftrag wird zun�chst im UNIX-Dateisystem gespeichert, bevor er an das UNIX-Systemprogramm "lpr" weitergeleitet wird. Dieses transferiert den Druckauftrag an das Programm "lpd", welches das passende Schnittstellenprogramm ("papif" usw.) und den optionalen Ausgabefilter ("psof") aufruft. Das Schnittstellenprogramm leitet den Druckauftrag dann an den Drucker weiter.

papif

"papif" ist das Schnittstellenprogramm zwischen "lpr" und PAP-Druckern, d.�h. Druckern, die Apples Printer Access Protocol (PAP) unterst�tzen und �ber AppleTalk mit dem Druckserver verbunden sind. "papif" wird f�r alle PostScript-PAP-Drucker (einschlie�lich Belichter) verwendet.

Der Druckserver verarbeitet Druckauftr�ge, die er von einer Arbeitsstation im Netzwerk empf�ngt, und reiht sie in eine Druckerwarteschlange ein, bevor er sie wieder �ber das Netzwerk an den PAP-Drucker schickt. Aufgrund des Warteschlangen-Konzepts f�r Druckauftr�ge ist es effizienter, AppleTalk-Drucker �ber den Druckserver anzusprechen, als direkt vom Arbeitsplatz aus auf sie zuzugreifen. Dementsprechend sollten Benutzer die Druckerwarteschlange und nicht direkt den Drucker, der �ber die Warteschlange angesteuert wird, im Mac Drucker-Dienstprogramm aktivieren. Wir empfehlen Ihnen, den Namen der Druckerwarteschlange so festzulegen, dass zu erkennen ist, welcher Drucker dar�ber angesteuert wird und dass es sich um eine Warteschlange und keinen physischen Drucker handelt. H�ngen Sie beispielsweise den Zusatz "Spooler" an den Namen des Druckers.

7.2 Der Druckserver im Betrieb

Jeder Druckauftrag besteht aus den Druckdaten sowie einer oder mehreren so genannten "Prep"-Dateien (unterschiedliche PostScript-Druckverfahren und -Funktionsverzeichnisse (engl. Dictionary ), auch als Kontrolldateien oder "Inits" bezeichnet), die den Druckdaten vorangestellt werden. Es kann auch notwendig sein, ben�tigte Schriften und eine Titelseite an den Drucker zu schicken.

Das den Druckauftrag ausgebende Programm (zumeist der Druckertreiber der Applikation an der Arbeitsstation) stimmt �ber das PAP-Protokoll mit dem Druckserver automatisch ab, welche "Prep"-Dateien vor Beginn der eigentlichen Ausgabe an den Drucker gesendet werden m�ssen. Nachdem die "Prep"-Dateien das erste Mal von der Arbeitsstation an den Drucker gesendet wurden, werden sie automatisch vom Druckserver in das so genannte "Prep-Verzeichnis" ("HELIOSDIR/var/spool/dicts") kopiert. Dieser Vorgang wird "Dictionary caching" (etwa "Vorhalten von Funktionsverzeichnissen") genannt.

Bei erneutem Bedarf k�nnen die "Prep"-Dateien dann direkt vom UNIX-Host auf den Drucker �bertragen werden. Dies reduziert die Netzwerkbelastung, da der Transport von der Arbeitsstation auf den Server entf�llt) und steigert somit den Durchsatz. Lesen Sie bitte Kapitel 7.5�"Adobe Document Structuring Conventions" f�r weitere Informationen.

Schriften einbinden

F�r einen bestimmten Druckauftrag ben�tigte Schriften, die auf dem Drucker nicht fest installiert sind (ladbare PostScript-Schriften), m�ssen ebenfalls in jedem Druckauftrag eingebettet werden, bevor dieser an den Drucker gesendet wird. Um den Druckserver wissen zu lassen, welche Schrift er senden soll, wird eine Liste der in einem Drucker fest installierten Schriften in der Datei "FONTS" im Spool-Verzeichnis des Druckers hinterlegt (gew�hnlich "var/spool/qmeta/<printername>/FONTS").

Au�erdem k�nnen Sie in HELIOS Admin Adobe "Type 1" and "Type 3""-Druckerschriften (keine Bildschirm- und TrueType-Schriften) direkt von dem original Schriftenmedium (z.�B. einer CD-ROM) des Herstellers in ein zentrales Schriften-Verzeichnis auf dem Host
("HELIOSDIR/var/spool/fonts") installieren. Der Druckserver schickt nur die Schriften an den Drucker, die dort nicht als fest installierte Schriften bereits vorhanden sind. Fehlende Schriften werden bevorzugt aus dem zentralen Schriften-Verzeichnis geladen und nicht auf der Arbeitsstation abgefragt, von dem aus der Druckauftrag abgeschickt wurde. Dies reduziert die Netzwerkbelastung, steigert den Durchsatz und erm�glicht die zentrale Verwaltung von Druckerschriften.

Die Liste der fest installierten Schriften eines Druckers wird automatisch �ber eine Abfrage des Ger�tes generiert, wenn Sie mit dem HELIOS Admin-Programm einen neuen Drucker installieren. Diese Liste muss aktualisiert werden (Befehl Update Fonts im Men� Printer), wenn auf dem Drucker neue Schriften von Schriften-Cartridges, Druckerfestplatten o.��. installiert wurden.

Wenn Ihr Drucker nicht vollst�ndig kompatibel zu den LaserWriter-Spezifikationen ist und die Schriftabfrage nicht funktioniert, werden automatisch die Standard-Schriftenlisten des Apple LaserWriter und des Apple LaserWriter Plus verwendet. Wenn Sie einen "Remote LPR"-Drucker in HELIOS Admin anlegen, dann werden diese Ersatz-Schriftenlisten automatisch in die Datei "FONTS" kopiert. Es kann sein, dass Sie die Datei "FONTS" anschlie�end manuell bearbeiten m�ssen, wenn die Liste der verf�gbaren Schriften Ihres Druckers von der der Apple-Drucker abweicht.

Sobald das Programm "papsrv" den gesamten Druckauftrag erhalten und bearbeitet hat, wird dieser an das UNIX-Systemprogramm "lpr" weitergeleitet. "lpr" stellt den Job dann in die Warteschlange und �bergibt die Kontrolle an das Programm "lpd". Letzteres ist f�r die Weiterleitung des Druckauftrags an den Ausgabefilter "psof" und das jeweils festgelegte Schnittstellenprogramm (z.�B. "papif") verantwortlich. Das Schnittstellenprogramm stellt die Verbindung zu dem Drucker selbst her: Das Programm "lpd" stellt fest, wie der Drucker mit dem Server verbunden ist, indem es in der Systemdatei "HELIOSDIR/var/conf/printcap" den Eintrag f�r den Drucker �berpr�ft. Diese Datei legt auch fest (mit dem Schalter "sh", suppress headers), ob eine Titelseite ("Banner") ben�tigt wird.

Das angegebene Schnittstellenprogramm bindet die ben�tigten Schriften ein und l�st alle Referenz zu externen Bildern auf, wenn Sie HELIOS ImageServer installiert haben. Und es ist f�r die Aufl�sung aller "%%Include -"-Verweise zust�ndig (lesen Sie hierzu bitte Kapitel 7.5�"Adobe Document Structuring Conventions"). Anschlie�end leitet das Programm den Druckauftrag an den Drucker weiter und wartet auf etwaige R�ckmeldungen. Dar�ber hinaus ist das Programm auch f�r die Abfrage des Seitenz�hlers des Druckers vor und nach dem Druckauftrag verantwortlich.

Wenn der Drucker eine Fehlermeldung an den Druckserver zur�ckmeldet, dann wird diese von dem Systemprogramm "mail" an den Benutzer weitergeleitet. Der Benutzer erh�lt die Meldung zus�tzlich direkt auf dem Arbeitsplatz. Weitere Informationen finden Sie in der Beschreibung zu mail und clientmessages sowie User and document names in print jobs (siehe Base Handbuch).

Verschiedene Arten von Fehlermeldungen wie beispielsweise "Papierkassette leer" oder "Papierstau" werden auch an das Programm "syslog" gesendet. Dieses Programm kann vom Administrator (in "/etc/syslog.conf") konfiguriert werden, um den weiteren Weg festzulegen, den die Meldung nehmen soll (beispielsweise eine Ausgabe an die Konsole). Die erm�glicht schnellste Reaktionen auf Fehlersituationen, die eine sofortige Aufmerksamkeit erfordern.

Wenn der Druckserver feststellt, dass der Drucker den Druckauftrag komplett abgelehnt hat (beispielsweise aufgrund eines Syntaxfehlers im PostScript-Code), dann wird der Rest des Druckauftrags sofort mit einer entsprechenden Fehlermeldung abgebrochen. In Abh�ngigkeit von den Einstellungen in HELIOS Admin wird der Druckauftrag dann beispielsweise an eine Fehlerwarteschlange weitergeleitet.

Da Druckauftr�ge tempor�r im Server-Dateisystem gespeichert werden, kann die Druckausgabe z�gig von der Arbeitsstation zum Host geleitet werden, ohne dass das jeweilige PostScript erzeugende Programm an der Arbeitsstation auf den Drucker warten muss (Spoolfunktion des Servers). Die weitere Verarbeitung des Druckauftrags wird automatisch vom Druckserver ausgef�hrt, w�hrend sich der Benutzer bereits mit anderen Arbeiten besch�ftigen kann.

Wie weiter oben beschrieben, speichert der Druckserver alle "Prep"-Dateien im "Prep-Verzeichnis" und �bertr�gt Sie nur dann auf einen Drucker, wenn Sie ben�tigt werden. Die "Prep"-Dateien werden nicht dauerhaft in dem Drucker gespeichert. Dies erm�glicht das Umschalten zwischen verschiedenen "Prep"-Dateien, die zueinander inkompatibel sind, ohne den Drucker manuell neu starten zu m�ssen. Der Druckserver f�gt die "Prep"-Dateien in einer nicht speicherbaren Form vor dem Druckauftrag ein und sendet die komplette Datei als einen einzigen Druckauftrag an den Drucker.

Die f�r die Apple LaserWriter Druckertreiber bereitgestellten Standard-"Prep"-Dateien sind jedoch daf�r vorgesehen, als speicherbare "Prep"-Dateien vor einem Druckauftrag an den Drucker �bertragen zu werden. Aufgrund von Problemen in den Standard-Apple "Prep"-Dateien k�nnen Fehler auftreten, wenn der Druckserver sie verwendet. Dadurch wird der Druckauftrag eventuell nicht korrekt gedruckt.

Aus diesem Grund befinden sich in EtherShare im Verzeichnis "HELIOSDIR/var/spool/dicts" modifizierte Versionen der Standard-"Prep"-Dateien f�r LaserWriter. Diese Dateien haben den Namen "_AppleDict_md_68_0" und "_AppleDict_md_70_0". Der Druckserver verwendet automatisch diese modifizierten Dateien anstatt der von Apple ver�ffentlichten Versionen. Dieses Problem ist verschwunden, da Apple seine "Prep"-Dateien nicht mehr in speicherbarer Form anlegt. Das Verzeichnis
"HELIOSDIR/var/spool/dicts" enth�lt auch ein Linotype- sowie ein HELIOS Funktionsverzeichnis (Dictionary).

Neustart des Druckservers

Wird der Druckserver w�hrend der Verarbeitung von Druckauftr�gen abgeschaltet, dann m�ssen Sie unter Verwendung des UNIX-Befehls "lpc restart all" die betroffenen Drucker neu starten. Dies kann auch mit dem Befehl Restart Queue im Men� Printer des HELIOS Admin geschehen.

restart-pap

Das Shell-Skript "HELIOSDIR/sbin/restart-pap" wird von EtherShare intern verwendet, um alle Druckerwarteschlangen neu zu starten. Dies ist notwendig, um �nderungen der Druckerkonfiguration in der Datei "Preferences" sofort wirksam werden zu lassen. Lesen Sie dazu auch Kapitel 12.5�"restart-pap".

Hinweis: Der Befehl "restart-pap" informiert "papsrv" lediglich, seine Konfigurationen zu aktualisieren. Der folgende Befehl hat die gleiche Wirkung:

"HELIOSDIR/bin/srvutil reconf papsrv"

7.3 HELIOS TCP/IP-Druckererweiterung

7.3.1 Konfiguration von Mac OS 8/9 Clients

Mounten Sie das Volume "HELIOS Applications" und �ffnen Sie den Ordner MacOS > EtherShare Tools > HELIOS TCP Printer > Mac OS 9. Kopieren Sie die Plugins in den Mac OS Ordner Systemordner > Systemerweiterungen > Printing Plug-ins (Abb. 30).

Abb. 30: Der Ordner "Printing Plug-ins"

Hinweis: Vergewissern Sie sich, dass die Erweiterungen "Desktop Printer Spooler" und "Desktop Print Monitor" aktiviert sind. Dies ist eine Voraussetzung f�r das Anlegen eines Desktop-Druckers.

�ffnen Sie das "Druckersymbole Dienstprogramm" (Applications (Mac OS 9) > Dienstprogramme) und w�hlen Sie den Eintrag HELIOS TCP Printer. Klicken Sie dann auf OK (Abb.�31).

Hinweis: Wenn Sie das "Druckersymbole Dienstprogramm" nicht starten k�nnen und von Ihrem Mac-System stattdessen einen Fehler -199 erhalten, �ffnen Sie die Systemerweiterungen und l�schen Sie die Datei "DTP Utility Preferences".

Abb. 31: Apple "Druckersymbole Dienstprogramm"

Klicken Sie auf die Schaltfl�che �ndern- um eine PPD auszuw�hlen (Abb. 32).

Abb. 32: PPD ausw�hlen - Druckerwaretschlange ausw�hlen

Drucker �ber IP-Adresse ausw�hlen

Wenn Sie auf den Drucker �ber einen Router oder eine Firewall zugreifen m�chten, m�ssen Sie den Druckernamen im Feld URL um eine eindeutige Portnummer erweitern:

182.16.0.37:lw8500:12345

In Kapitel 3.4�"Einstellungen der Warteschlange" wird Ihnen gezeigt, wie Sie denselben HELIOS TCP-Port f�r die Druckerwarteschlange auf dem Server festlegen.

Klicken Sie abschlie�end Erstellen- (Abb.�32) und sichern Sie den Desktop-Drucker.

Hinweis: TCP-Druckernamen, die Sonderzeichen wie z.�B. Umlaute enthalten arbeiten mit Mac OS 9 Clients nicht zuverl�ssig.

7.3.2 Konfiguration des Mac OS X Clients

Mounten Sie das Volume "HELIOS Applications" und �ffnen Sie den Ordner MacOS > EtherShare Tools > HELIOS TCP Printer > Mac OS X und doppelklicken Sie die Datei "HELIOSTCPPrinter.dmg".

Der "HELIOS_TCP_Installer" wird auf dem Desktop als Image-Datei gemountet. Diese enth�lt das Paket "HELIOS_TCP_Installer.pkg" (Abb. 33).
Abb. 33: Inhalt der image-Datei "HELIOS_TCP_Installer"

Doppelklicken Sie das Programmsymbol "HELIOS_TCP_Installer.pkg".

Autorisieren Sie sich und folgen Sie dann den Anweisungen bis die Installation der Software abgeschlossen ist.

Hinweis: Stellen Sie sicher, dass das "Drucker-Dienstprogramm" w�hrend der Installation nicht ge�ffnet ist. Andernfalls steht Ihnen der HELIOS TCP/IP nicht zur Verf�gung.

7.3.3 Einen Drucker anlegen

�ffnen Sie das "Drucker-Dienstprogramm" (Programme > Dienstprogramme) und w�hlen Sie Hinzuf�gen aus dem Men� (Abb. 34).

Abb. 34: Apple "Drucker-Dienstprogramm"

Es �ffnet sich ein neues Fenster und stellt im Aufklappmen� den HELIOS TCP-Drucker zur Verf�gung (Abb. 35).

Abb. 35: Fenster Druckerliste

Klicken Sie die Schaltfl�che W�hle Drucker und w�hlen Sie eine Druckerwarteschlange f�r den HELIOS TCP-Drucker aus. Best�tigen Sie die Auswahl mit Hinzuf�gen.

Zur�ck im Fenster Druckerliste k�nnen Sie den ausgew�hlten Drucker sowie seinen Status und die zugewiesene PPD sehen (Abb.�36).

Abb. 36: Fenster Druckerliste

Klicken Sie auf Hinzuf�gen. Der neu eingerichtete HELIOS TCP-Drucker erscheint in der Liste (Abb. 37).

Abb. 37: Apple "Drucker-Dienstprogramm"

Hinweis: Wenn Sie einen Mac OS X Client verwenden, wird die PPD-Datei automatisch vom HELIOS Server auf den Client �bertragen.

7.3.4 PPD-Dateien abgleichen

Fall die PPD zu einem sp�teren Zeitpunkt ge�ndert wird, entfernen Sie einfach den Drucker und legen ihn gem�� den Anweisungen im vorigen Kapitel neu an.

Die ge�nderte PPD vom Server wird jetzt f�r die Druckerwarteschlange genutzt.

7.3.5 Die Druck-Plugins entfernen

W�hrend der Installation des HELIOS TCP/IP-Druckers wurden die folgenden Dateien auf dem Client angelegt:
Speicherort
Aufgabe
/Library/Printers/HELIOSTCP/HELTCPIOM.plugin
Drucker-Dienstprogramm IO-Modul
/Library/Printers/HELIOSTCP/HELTCPPBM.plugin
Drucker-Dienstprogramm Browser-Modul
/usr/libexec/cups/backend/heliostcp
"CUPS"-kompatibler Treiber f�r die Kommunikation mit dem "papsrv"

Um einen HELIOS TCP/IP-Drucker zu entfernen, l�schen Sie einfach die TCP-Druckerwarteschlange(n) und dann die in der Tabelle oben aufgef�hrten Dateien.

7.4 Manuelle Druckerkonfiguration

Wichtig: Grunds�tzlich ist es bequemer und sicherer, Drucker mit dem Programm HELIOS Admin anzulegen und zu pflegen!

Wenn mehrere Druckerwarteschlangen vom Druckserver bedient werden, muss f�r jede ein separater "papsrv"-Prozess konfiguriert werden.

Das Programm "papsrv" f�hrt lediglich AppleTalk- und TCP-Druckfunktionenf�r das Netzwerk aus. Es kann also nicht wissen, wie der jeweilige Drucker physisch mit dem Server verbunden ist. Die gesamte Kommunikation mit dem Drucker wird durch das HELIOS Programm "lpd" abgewickelt. Es extrahiert die ben�tigten Informationen �ber den jeweiligen Drucker aus der Systemdatei HELIOSDIR/var/conf/printcap" und verwendet daf�r den von dem Programm "papsrv" erhaltenen logischen (UNIX)-Druckernamen als Schl�ssel. Das Programm "lpd" leitet dann den Druckauftrag an das Ausgabe-Filterprogramm "psof" weiter (um eine optionale Titelseite zu erzeugen) und sendet ihn anschlie�end an das geeignete Schnittstellenprogramm ("papif" usw.).

Jede Druckerwarteschlange ben�tigt einen Eintrag in der Datei "printcap", in der im Detail hinterlegt ist, wie der jeweilige physische Drucker mit dem Server verbunden wurde.

Der Eintrag in der Datei "printcap" gibt an, welches Schnittstellenprogramm und welches Ausgabe-Filterprogramm ben�tigt wird. Der Ausgabefilter wird f�r die Erzeugung der Titelseite verwendet und das Schnittstellenprogramm stellt die Verbindung zu dem physischen Drucker her. Der Ausgabefilter f�r alle PostScript-Drucker ist das Programm "psof".

7.4.1 AppleTalk (PAP)-Verbindungen

�ber AppleTalk verbundene PAP-kompatible Drucker werden im Netzwerk �ber ihre so genannte "Network Visible Entity"-Kennung (NVE) identifiziert. Diese besteht aus dem NVE-Namen, dem Druckertyp und der AppleTalk-Zone. Diese Parameter m�ssen dem Schnittstellenprogramm bekannt sein, damit es einen physischen Drucker eindeutig identifizieren kann.

Das Schnittstellenprogramm f�r AppleTalk-f�hige PostScript-Drucker ist das Programm "papif" (lesen Sie bitte Kapitel 7.1�"Die Programme des Druckservers"). "papif" wird von dem HELIOS Programm "lpd" aufgerufen und extrahiert zus�tzliche Konfigurationsdaten aus der Datei "HELIOSDIR/var/conf/printcap", indem es den von dem Programm "lpr" �bergebenen logischen (UNIX)-Druckernamen als Schl�ssel verwendet.

Beim Start greift jeder "papif"-Prozess zuerst auf die zentrale Konfigurationsdatei "Preferences" zu, um seine Konfiguration auszulesen. Drucker k�nnen zwar manuell angelegt werden, dennoch empfehlen Ihnen dringend, dies stattdessen mit HELIOS Admin zu tun.

7.5 Adobe Document Structuring Conventions

Der HELIOS Druckserver wurde entworfen, um den Adobe Document Structuring Conventions (auch als ADSC bzw. DSC bekannt) zu entsprechen. Die folgenden Abs�tze beschreiben einige der wichtigsten Eigenschaften. Zu weiteren Details lesen Sie bitte auch die "Guidelines for a Distributed Printing Environment" von Adobe.

Abfragen von "Prozedurensammlungen" (engl. ProcSet Queries) werden von dem Druckserver-Programm "papsrv" wie folgt gehandhabt:

Die mit einem Druckauftrag von einem Mac-Programm gesendeten "ProcSets" werden vom Programm "papsrv" automatisch erfasst und mit einem Namen im Verzeichnis "HELIOSDIR/var/spool/dicts" gespeichert, der dem Originalnamen der "ProcSets" entspricht. Wenn ein folgendes Programm das gleiche "ProcSet" ben�tigt, wird dieses aus dem Verzeichnis "dicts" gesendet und nicht erneut von der Mac-Arbeitsstation �ber das Netzwerk zum Druckserver geschickt.

Bestimmte PostScript-Kommentare werden von den EtherShare Drucker-Schnittstellenprogrammen erkannt. Diese reagieren wie folgt darauf:

%%IncludeProcSet
%%IncludeResource: procset

Es wird versucht, die angegebene Prozedurensammlung aus dem Verzeichnis "HELIOSDIR/var/spool/dicts" in den Druckauftrag einzubinden. Wenn diese dort nicht vorhanden ist, erhalten Sie eine Warnmeldung.

%%DocumentProcSets
%%DocumentNeededProcSets
%%DocumentNeededResources: procset

Alle vom Dokument ben�tigten Prozedurensammlungen - die jedoch nicht enthalten sind - werden aus dem Verzeichnis "HELIOSDIR/var/spool/dicts" in den Druckauftrag eingef�gt.

%%IncludeFont (obligatory includes)
%%IncludeResource: font

Nach M�glichkeit wird die angegebene Schrift aus dem Verzeichnis "HELIOSDIR/var/spool/psfonts" in den Druckauftrag eingef�gt. Das Verzeichnis enth�lt zuladbare PostScript-Schriften, die dort mit dem Programm HELIOS Admin manuell installiert wurden.

%%DocumentFonts
%%DocumentNeededFonts
%%DocumentNeededResources: font

Alle vom Dokument ben�tigten Schriften, die nicht fest auf dem Drucker installiert sind, werden in den Druckauftrag eingebunden. Dazu �berpr�ft der Druckserver die entsprechende Liste der fest installierten Drucker-Schriften "HELIOSDIR/var/spool/qmeta/<printername>/FONTS". Diese Datei kann mit HELIOS Admin aktualisiert werden, wenn Sie neue permanente Schriften in Ihrem Drucker installieren. Falls die Liste der fest installierten Schriften nicht ermittelt werden kann, wird stattdessen die Schriftinformation aus der gew�hlten PPD verwendet.

Falls eine angegebene Schrift nicht eingebunden werden kann, sendet das entsprechende Schnittstellenprogramm mit Hilfe des Programms "srvmsg" eine Fehlermeldung an den Benutzer. Wenn auf dem Mac des Benutzers ein Mail-Programm installiert ist, dann erh�lt er die Meldung zus�tzlich direkt an seine Arbeitsstation.

%%IncludeFile
%%IncludeResource: file
%%IncludeDocument

Nach M�glichkeit wird die angegebene Datei (z.�B. ein EPS-Bild) in den Druckauftrag eingebunden. Die Datei kann entweder gem�� UNIX- oder Mac-Konventionen f�r Datei-und Pfadnamen spezifiziert sein. In letzterem Fall ermittelt der Druckserver das zugeh�rige UNIX-Verzeichnis, indem er in der Datei "Preferences" nach g�ltigen AFP-Volumes sucht.

%%IncludeFeature

Falls m�glich, wird die angegebene Eigenschaft aus der PPD-Datei der Druckerwarteschlange in den Druckauftrag eingebunden.

Das Drucker-Schnittstellenprogramm akzeptiert auch w�hrend der Druckausgabe Meldungen von jedem Drucker. Die Meldungen werden auf Fehlersituationen �berpr�ft, die entsprechend zu dem Benutzer weitergeleitet werden, der den Druckauftrag abgeschickt hat.

Der EtherShare Mechanismus, Schriften automatisch zum Drucker zu schicken, unterst�tzt auch die Programme, deren Druckausgabe �ber PostScript erfolgt, welches "Adobe Document Structuring"-Kommentare enth�lt. TrueType-Schriften werden vom Mac transparent �ber den Druckserver an den Drucker geleitet, k�nnen jedoch in der aktuellen Version der Software nicht im Schriftenserver installiert werden.

Linotype-Erweiterungen zur Farbseparation

Der Druckserver unterst�tzt auch die "Linotype Color Separation Extensions" - zur Farbseparation die Schnittstellenprogramme des Druckservers fungieren in diesem Fall als ICS-Einbindungsmodul (Included Color Separation). Ein spezielles PostScript-Funktionsverzeichnis mit Namen "LinoDict 1.0" wird zu diesem Zweck im Verzeichnis "HELIOSDIR/var/spool/dicts" bereitgestellt. Diese Funktionalit�t kann ohne Konflikte auch mit der ImageServer-Erweiterung des Servers koexistieren. Bitte kontaktieren Sie HELIOS, wenn Sie weitere Einzelheiten ben�tigen.


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